
Denttabs
Die Tüten des Herrn Kaiser
Die Berliner Firma Denttabs legt Wert auf kompostierbare Verpackungen – und musste feststellen, dass diese als Restmüll verbrannt werden. Wie macht man es richtig, wenn man das Richtige tun will?
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 11/2021.

Mithilfe dieser Maschine füllt Denttabs die Zahnputzpillen in kleine Tütchen aus einer äußeren Papier- und einer inneren Bioplastik-Folie
• Über den Berliner Unternehmer Axel Kaiser erscheint demnächst ein Buch, dessen Arbeitstitel lautete: „Der Mann mit der Pille für die Zähne“. Darin wird zu lesen sein, dass seine Zahnputztabletten das Zeug dazu haben, ähnlich wirkmächtig zu werden wie die Antibabypille und Viagra. Darunter macht Kaiser es nicht. Er ist erfüllt von seiner Mission, die Welt zu verbessern. Und zwar schnell und weitreichend.
Energie, Mobilität, Konsumgüter, Landwirtschaft – „es gibt unfassbar vieles, das anders gemacht werden muss“, sagt Kaiser, der ehrenamtlich im Vorstand des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft (BNW) sitzt und überzeugt ist, dass dieser eines Tages den bisherigen Spitzenverband der deutschen Industrie, den BDI, ablösen wird. Denn viele Unternehmerinnen und Unternehmer hätten längst begriffen, dass es zum nachhaltigen Wirtschaften keine Alternative gebe. „Erst kommt richtig, dann kommt Geld“, ist Kaisers Leitmotiv. Doch mit diesem Anspruch stößt er nun ausgerechnet in dem Moment an Grenzen, in dem seinen Zahnputzpillen der Durchbruch gelingt: Auf den Verpackungen steht verkaufsfördernd „kompostierbar“ – und dennoch werden sie als Restmüll verbrannt. „Es war ein schreckliches Erwachen, das festzustellen“, sagt Kaiser.
Wir freuen uns, dass Ihnen dieser Artikel gefällt.
Er ist Teil unserer Ausgabe Ökologischer Umbau
