Wir kriegen euch alle!
Mit dem Kriegsende 1945 begann eine neue Ära der Werbung. Ein Rückblick, wie aus bemalten Fassaden in zerstörten Städten ein System wurde, dem sich niemand mehr entziehen kann.
Die Vierzigerjahre:
Marken machen’s wieder gut
Die Geschichte der Werbung beginnt in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg noch einmal neu. Die „deutschen Normalverbraucher“, wie sie der »Spiegel« nennt, haben existenzielle Probleme. Viele können von Konsumgütern nur träumen. Für bekannte Marken geht es daher erst einmal darum, sich wieder in Erinnerung zu rufen.
Nivea macht das mustergültig. Die Creme ist vor dem Krieg eine Institution gewesen. Daran will Beiersdorf anknüpfen. Weil nach dem Krieg die Zahl der Tages- und Wochenzeitungen überschaubar ist und Annoncen in großem Stil nicht möglich sind, wirbt das Unternehmen zum Beispiel in Hamburg großflächig auf Straßenbahnen und Häuserfassaden. Mit dem Effekt, dass die Werbung Teil einer Stadt wird und das Unternehmen gewissermaßen Teil der Gemeinschaft. Es ist Wir-Werbung, die sich an ein Kollektiv wendet.