Klinik 0521

Am Tropf

Falsche Anreize im Gesundheitssystem können große Krankenhäuser an den Rand des Ruins bringen. Die München Klinik stemmt sich dagegen.




Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 05/2021.


Oben: Axel Fischer, Arzt und Vorsitzender der München Klinik, auf dem Weg durch das Klinikum Schwabing.

Die Hand eines Mitarbeiters der dortigen Corona-Teststation für die Beschäftigten

• Es war während des ersten Lockdowns an Ostern 2020, einige Wochen zuvor hatte die München Klinik Schwabing den ersten Corona-Patienten Deutschlands aufgenommen. Axel Fischer erinnert sich, wie er morgens um halb sieben zur Arbeit fuhr: „Es war Bombenwetter, kein Auto unterwegs, eine seltsam stille und schöne Stadt. Und dann kommst du ins Krankenhaus, in den Krisenstab, in die volle Intensivstation, wo alle in Schutzanzügen herumlaufen. Das war wie im Science-Fiction-Film. Surreal.“

Axel Fischer ist Arzt und Vorsitzender der Geschäftsführung der München Klinik, eines der größten kommunalen Klinikunternehmen Deutschlands und das größte Krankenhaus in München – mit fünf Standorten, gut 3000 Betten, rund 8000 Mitarbeitern und 135 000 Patienten pro Jahr. Mehr als 2300 Patienten kamen seit Beginn der Pandemie mit einer Corona-Infektion, mehr als 500 lagen auf der Intensivstation, einige wochenlang, manche über Monate. Tiefe finanzielle Spuren habe die Sonderbelastung in 2020 wohl nicht hinterlassen, weil es Freihaltepauschalen und andere staatliche Sonderzahlungen gegeben habe, sagt Fischer. Umso mehr fürchte er das Jahr 2021 und die folgenden. Weil dann Patienten, deren Behandlung aufgeschoben wurde, längst woanders behandelt worden seien. Weil das System dann in seinen alten Zustand mit den alten Finanzierungsregeln zurückkehrt. Und die hält Fischer für unhaltbar.


 

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