Hotels 01

Hotelbranche

Die hiesige Hotellerie kannte seit den Neunzigerjahren nur eines: Wachstum. Aber was hat das gebracht? Eine Branchenanalyse.




• Die Pandemie hat der Hotellerie in Deutschland den mit Abstand schwersten Schlag ihrer Nachkriegsgeschichte verpasst. Die Übernachtungszahlen fielen im Jahr 2020 mit einem Mal unter das Niveau von 1992. Was der dramatische Rückschlag aber auch zeigt: Davor war es drei Jahrzehnte lang fast nur bergauf gegangen, die Branche wuchs jedes Jahr um fünf bis sechs Prozent, die Zahl der Übernachtungen in den klassischen Beherbungsbetrieben verdreifachte sich. Und so war auch das Jahr 2020 als elftes Rekordjubiläum in Folge bereits fest eingeplant. Niemand rechnete vor den Schreckensmeldungen aus Wuhan mit dem Abebben jener Erfolgswelle, auf der die deutsche Hotellerie seit den Neunzigern ritt.

Aktuelle Kapitalismus-Debatten drehen sich häufig um Wachstum. Ist es zwingend nötig oder ginge es auch ohne? Und wem nutzt es überhaupt? Eine Suche nach Antworten am Beispiel der Hotellerie in Deutschland.

Woher kam der Boom?

Wer weit gefasste Fragen stellt, kriegt weit gefasste Antworten. Zu den wichtigsten Gründen für den Aufstieg zählen das Bruttoinlandsprodukt und die Weltwirtschaft. Wie kaum eine andere Branche hängt das Übernachtungswesen vom Wohlstand der bei ihr nächtigenden Gesellschaft ab. Je mehr Herr Müller, Frau Smith und Familie Wang am Ende des Jahres auf dem Konto haben, desto höher die Bereitschaft für ein Upgrade aufs Zimmer mit Vollpension. Deutschland hat davon aufgrund seiner Lage und des vielfältigen touristischen Angebots überdurchschnittlich profitiert.

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