Krankenversicherung

Menschen ohne Krankenversicherung? Gibt’s vielleicht in den USA. Ein Irrtum.





• Auf die Lebensverhältnisse von Menschen in freien Berufen fällt nur ab und an ein Schlaglicht, etwa wenn die Künstlersozialkasse (KSK) die Jahreseinkommen ihrer Versicherten offenlegt. Demnach haben männliche Freiberufler 2019 im Durchschnitt 21 069 Euro eingenommen, die Frauen 15 634 Euro. Den durchschnittlichen Beitrag zur Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung berechnet die KSK beispielhaft auf der Basis eines Jahreseinkommens von 10 000 Euro, bei dem monatlich 151,04 und pro Jahr 1812,48 Euro fällig werden.

Die KSK ist keine Versicherung, sondern – so ist der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linken zu entnehmen – „koordiniert die Beitragsabführung für ihre fast 200 000 aktiven Mitglieder an die Versicherungen“. Dafür sammelt sie jährlich aktuell rund 540 Millionen Euro bei den Versicherten (50 Prozent), deren Auftraggebern (30 Prozent) und dem Bund (20 Prozent) ein. Sie führt ein strenges Regiment: Auftraggeber werden ebenso regelmäßig kontrolliert wie die Versicherten, die ein hauptsächlich durch Kunst oder Publizistik erzieltes Jahreseinkommen von mindestens 3900 Euro nachweisen müssen. Bleibt ein Beitrag länger als zwei Monate aus, wird der Leistungsanspruch auf ruhend gestellt und lebt erst wieder auf, wenn die ausstehenden Beiträge bezahlt wurden oder Ratenzahlung vereinbart worden ist.

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