Selbstständige

Was macht Selbstständige zufrieden? Eine internationale Spurensuche. 





Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 03/2021.

1.

Wie es nicht laufen sollte? So wie im Fall von Mohamed Bouazizi. Der tunesische Obst- und Gemüseverkäufer hatte immer wieder Schmiergeld an die Polizei bezahlt, um seinen Stand am Markt von Sidi Bouzid, einer Kleinstadt in Tunesien, aufstellen zu dürfen. Am Morgen des 17. Dezember 2010 nahmen die Polizisten ihm die Waage weg, sein wichtigstes Arbeitsmittel. Der Gemüsehändler hatte gerade erst einen Kredit aufgenommen, um Obst und Gemüse zu kaufen. Für die Bestechung der Beamten hatte er kein Geld. Er ging zum Gouverneurspalast, um sich zu beschweren, aber man hörte ihn gar nicht erst an. Was dann folgte, veränderte eine ganze Region.

Bouazizi steckte sich aus Verzweiflung selbst in Brand. Die Tat führte zu Protesten, die größer und größer wurden. Darüber stürzte erst die tunesische Regierung, dann der ägyptische Präsident Husni Mubarak und auch die Diktatur von Muammar al-Gaddafi in Libyen. Der Arabische Frühling, der mit Bouazizi begann, führte schließlich zum Bürgerkrieg in Syrien.

In großen Teilen der Erde ist es schwer, manchmal auf legalem Weg sogar unmöglich, ein eigenes Geschäft zu betreiben. Erpressung, Korruption, Ausbeutung und Willkür bedrohen insbesondere diejenigen, die wenig Startkapital und keine Verbindungen zu den Mächtigen haben.


 

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