Mikroökonomie

Ein Schlachter in Argentinien

Shiraz Murad, 56, wanderte als Dreijähriger mit seinen Eltern von Südafrika nach Buenos Aires aus.





Mit 15 begann er in einem Gemüseladen zu arbeiten. Danach folgten Jobs im Verkauf und in einem Callcenter. Seit dem Jahr 2008 arbeitet der praktizierende Muslim als selbstständiger Halal-Schlachter, um mit seiner Frau und den vier Kindern islamkonform essen zu können. In Argentinien ist es schwer, geschächtetes Fleisch zu bekommen. Murad betreibt eine kleine Schlachterei in einer Markthalle. Dort verkauft er Huhn, Rindfleisch sowie selbst gemachte Burger und Würste an Muslime, zunehmend auch an Nichtmuslime und Hotels.

Verdienst, Grundkosten, Altersvorsorge

Shiraz Murad verdient mit seiner Schlachterei im Monat nach Abzug aller Kosten wie Ladenmiete, Verbrauchs- und Materialkosten oder Unternehmenssteuern rund 300 Euro. Davon zahlt er für die Familienkrankenversicherung 9 Euro, für die Altersvorsorge 33 Euro. Die Miete für das Dreizimmer-Apartment, in dem Murad mit seiner Familie lebt, beträgt 89 Euro. Strom kostet ihn 1,50 Euro, Gas und Wasser je 1 Euro. Seiner Familie und ihm bleiben also knapp 166 Euro für sonstige Ausgaben.

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