Die Freiheit und ihr Preis
Sie haben sich entschieden, auf eigene Rechnung zu arbeiten. In der Hoffnung auf mehr Selbstbestimmung – und vielleicht auch mehr Geld. Geht diese Rechnung auf? Vier persönliche Bilanzen.
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 03/2021.
Christoph Fischer, 34,
Tagesvater aus Leverkusen
„Die Selbstständigkeit war die beste Entscheidung, nicht nur finanziell.“
Selbstständig seit: 2017
Wöchentliche Arbeitszeit: 45 Stunden
Bruttoeinkommen: 5600 Euro im Monat
Einbußen durch die Coronakrise: keine
Warum arbeiten Sie auf eigene Rechnung?
Vor meiner Selbstständigkeit war ich Vollzeit in der Gastronomie angestellt. Als ich Vater wurde, wurde es wegen der Arbeitszeiten immer schwieriger für mich, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Ich hatte auch einfach keine Lust mehr, einem Arbeitgeber darüber Rechenschaft schuldig zu sein, wann ich arbeiten kann und will.
Als wir uns nach einer Tagesmutter für unseren Sohn umgeschaut haben, bin ich auf eine Infoveranstaltung gestoßen: „So werden Sie Tageseltern.“ Da bin ich hingegangen, und danach wusste ich: Das will ich machen. Als Tagesvater kann ich meinen Sohn mitbetreuen und bin da, während er aufwächst. Ich habe dann ein Jahr lang neben meinem Vollzeitjob eine Abendschule besucht und einen Abschluss als Kindertagespfleger gemacht.