Leichte Sprache

Die Leichte Sprache nimmt den Inhalt ernst, aber nicht schwer. Das kann erhellend sein. Hier die Übersetzung einiger Passagen einer Anzeige für eine Anlage in das Edelmetall Osmium aus dem »Süddeutsche Zeitung Magazin« vom 6. August 2021. Osmium ist seit 1804 bekannt.





Ein neues Edelmetall ist vor einigen Jahren fast unbeobachtet auf dem Markt aufgetaucht und macht nun international Furore. (…) Wir haben mit Ingo Wolf gesprochen, dem wissenschaftlichen Direktor des Deutschen Osmium-Institutes. Er bekleidet damit eine Position, die die Kontrolle des Weltmarktes des letzten und seltensten Edelmetalls in seiner handelbaren kristallinen Erscheinung einschließt. (…)

Manche Leute kaufen und verkaufen Metall.
Zum Beispiel Gold oder Silber.
Sie denken: Damit mache ich ein gutes Geschäft.
Ingo Wolf verkauft auch ein Metall.
Das Metall heißt: Osmium.
Hier erzählt Ingo Wolf von Osmium.
Er sagt: Von diesem Metall gibt es am wenigsten auf der Welt.

Vor seinem Weg auf den Sachanlagemarkt stehen eine Menge wissenschaftlicher Prozesse, die das Rohosmium durchlaufen muss, um von einem giftigen Schwamm zum schönsten Element der Welt zu werden. (…) Nur perfekte Stücke einer besonders flachen Kristallisation sind zugelassen. Denn seit Gold und Silber immer mehr gefälscht werden (…), erscheint Osmium auch in Hinblick auf Basel III als der zuverlässige Fels in der Brandung. Staaten, Banken, der Familienvater von nebenan, Stars und Sternchen, aber auch Family Offices suchen das unfälschbare und sichere Sachinvest, welches kristallines Osmium bietet. (…)

Aber Osmium kann man nicht einfach so verkaufen.
Erst muss man Osmium bearbeiten.
Sonst ist Osmium giftig und hässlich.
Ingo Wolf sagt: Ich verkaufe nur die besten Stücke.
Die besten Stücke sind besonders flach.
Bei Gold und Silber werden die Leute oft betrogen.
Bei Osmium soll das nicht passieren.
Darüber freuen sich bestimmt auch die Banken.
Die Banken wollen nämlich auch nicht betrogen werden.
Länder, Banken und Firmen wollen jetzt Osmium kaufen.
Bekannte und unbekannte Leute wollen Osmium kaufen.

Die Aufgabe der Markteinführung hat Ingo Wolf inne. Der Werdegang des Gründers begann mit seiner Plattenfirma, (…) bevor er sich wenige Jahre später dem ip-Fernsehen (…) zuwandte. (…). Die Arbeit an diesen Sendern führte zum Erwerb der ersten Goldexplorationsfelder und zu einem ausgedehnten Metallhandel (…). Als die Chance kam, Osmium international zu vermarkten, griff er zu. Zweimal war seitdem der Shop (…) ausverkauft.

Ingo Wolf will Osmium an alle verkaufen.
Zuerst hat Ingo Wolf Musik verkauft.
Dann hat er Fernseh-Sendungen im Internet gemacht.
Damit hat er Geld verdient.
Mit diesem Geld hat er eine Gold-Mine gekauft.
Dann hat er seltene Metalle verkauft.
Jetzt kommt Osmium dazu.
Zwei Mal haben die Leute seinen Laden leer gekauft.