Eigentlich suchen Russen das Abenteuer nicht, der Alltag birgt zu viele davon. Aber dann machen sie plötzlich krasse Sachen.
Text: Stefan Scholl Illustration: Karlotta Freier
• Das mit den Wölfen gefiel Michail Menschikow von Anfang an nicht. Die Forstbehörde von Krasnojarsk hatte mich zu ihm geschickt, auf meine Anfrage, wo in der Region ich an einer sibirischen Wolfsjagd teilnehmen könnte. Menschikow, Jagdhüter in einem Taiga-Bezirk 200 Kilometer weiter südlich, hatte zwar gerade drei Wölfe zur Strecke gebracht, empfing mich aber wenig begeistert. „Das war Zufall, drei junge Wölfe, die in den Tiefschnee gerieten. Dort waren sie einfach viel langsamer als mein Motorschlitten.“