Heilsame Krise

In schwierigen wirtschaftlichen Zeiten leben die Menschen gesünder – und länger. Wie kann das sein?





1.

Die Rezession ist da, die Arbeitslosigkeit hoch, und ein nicht unerheblicher Teil der erwerbsfähigen Bevölkerung verbringt die wachen Stunden vor dem Fernseher. Firmen gehen pleite, Läden machen dicht, Restaurants schließen. Bevor es wieder aufwärtsgeht, werden auch dieses Mal Menschen ihre Existenzen verlieren. Was die derzeitige Krise von vorherigen unterscheidet: Wir haben unsere Wirtschaft selbst heruntergefahren, um einer Pandemie Einhalt zu gebieten. Und so mancher fragt sich: Hilft das wirklich? Oder sterben so vielleicht am Ende mehr Menschen an all dem Elend? Der Verzweiflung? Der Tristesse?

In den vergangenen Monaten wurde immer wieder die These geäußert, dass die Rezession mehr Menschenleben kosten könnte als das Virus selbst. Dahinter steckt ein zunächst logisch erscheinender Gedanke: Die Menschen werden ärmer, also leidet auch ihre Gesundheit. Vor diesem Effekt haben in der Öffentlichkeit schon viele gewarnt: der britische Risikoforscher Philip Thomas, die deutschen Ökonomen Thomas Straubhaar und Bernd Raffelhüschen, Journalisten wie der »Welt«-Chefredakteur Ulf Poschardt oder der ZDF-Hauptstadtkorrespondent Florian Neuhann. Und natürlich stimmte auch Donald Trump mit ein: Am Ende könnte es mehr Suizide als Corona-Tote geben, warnte Trump, der diese goldene Gelegenheit für eine unbegründete Behauptung nicht verstreichen lassen wollte.

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