„Arbeitszeiten zu erfassen, finde ich sinnvoll“
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 03/2020.
Andreas Hoff, 68, ist Wirtschaftswissenschaftler und Mathematiker. Er berät Unternehmen, die die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter neu gestalten wollen. Die Firma, die er 1983 dazu gegründet hatte, verließ er 2012 und arbeitet nun ohne Team. Er habe „praktisch alle Dax-Unternehmen“ beraten, sagt er. Heute gehören vor allem Mittelständler zu seinen Kunden. Außerdem erntet Hoff in seinem Haus in Potsdam gelegentlich Zitronen
brand eins: Herr Hoff, Ihre eigene Arbeitszeit scheinen Sie gut im Griff zu haben. Als ich Sie Mitte Dezember anschrieb, kam eine Abwesenheitsnotiz mit dem Hinweis, dass Sie erst am 12. Januar wieder im Büro sind.
Andreas Hoff: Ich achte darauf, dass ich im Jahr etwa 13 Wochen Urlaub mache. Dabei unterscheide ich zwischen Nichtarbeitsurlaub wie dem, auf den Sie anspielen, und Arbeitsurlaub, in dem ich mich aus der Beratung zurückziehe und mit meiner Frau verreise, zum Beispiel nach Portugal. Dann schreibe ich vormittags Texte, nachmittags haben wir frei. Arbeit und Freizeit strikt zu trennen, finde ich sehr wichtig.
Sie haben die Flexibilisierung von Arbeitszeiten mit vorangetrieben. Ist das kein Widerspruch?
Nein, eben nicht. Flexible Arbeitszeiten sollte man auf keinen Fall so verstehen, dass man das Private mit an den Arbeitsplatz trägt und die Arbeit mit ins Privatleben.