Haben und Sein
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 01/2005 Schwerpunkt Freiheit.
• brand eins: Herr Münchmeyer, wissen Sie eigentlich auf den Tausender genau, wie viel Geld Sie auf dem Konto haben?
Münchmeyer: Nein. Warum?
Nach Meinung des Ölmilliardärs Paul Getty ist man erst dann wirklich wohlhabend, wenn man nicht mehr genau weiß, wie viel Geld man hat.
Ich denke, dass Wohlstand nur begrenzt vorn Kontostand abhängig ist. Die Verfügbarkeit über eine gewisse Menge Geldes ist eine notwendige, aber keineswegs hinreichende Voraussetzung. Wohlstand heißt, dass es einem gut geht; und diejenigen, die das Notwendige haben und bei denen das "gut gehen" trotzdem ausschließlich vom Geld abhängt, kenne ich hauptsächlich vom Wegsehen.
Warum spielt Geld bei uns eine so zentrale Rolle?
Funktional betrachtet, ist das leicht zu beantworten: In einer arbeitsteiligen Wirtschaft braucht jeder Geld, zunächst einmal als Tauschmittel; wenn es ihm etwas besser geht, auch als Wertaufbewahrungsmittel.
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