Der neuen Wirtschaft folgt eine Welle neuer Philanthropen. Die größten Spendierhosen trägt der reichste Mann der Welt: Microsoft-Gründer Bill Gates hat 22 Milliarden Dollar in die Bill & Melinda Gates Foundation gesteckt, die damit die größte Stiftung der Welt ist. Die Foundation, die jedes Jahr eine Milliarde Dollar ausgeben will, beschäftigt sich vor allem mit Problemen, die die Wirtschaft nicht angeht, weil sie keine Gewinne versprechen. So, forscht man zurzeit nach dem Malaria-Erreger, einem Problem der dritten Welt, anstatt lukrative Erste-Welt-Krankheiten wie Aids zu untersuchen. Weitere Großspender sind der Geschäftsmann George Soros, der seine Soros Foundation mit zwei Milliarden Dollar ausgerüstet hat, und der CNN-Gründer Ted Turner, der mit 1,385 Milliarden Dollar vor allem die UN unterstützt -dazu fühlt sich der Amerikaner verpflichtet, weil die Vereinigten Staaten seit längerem ihre UN-Mitgliedsbeiträge nicht bezahlen. Passend zur Spendenschwemme entwickeln sich Venture-Philanthropen. Die überprüfen die zu unterstützenden Projekte nach ihrer Effektivität beziehungsweise ihrer sozialen Durchschlagskraft: Klassische Gutmenschen-Organisationen mit riesigen Verwaltungen haben da keine Chance. (PL)