Outsourcing war das große Schlagwort der ermatteten Industriegesellschaft: auslagern, was geht. In der aufkommenden Wissensgesellschaft gibt es eine neue Spielart: eSourcing. Netzanbieter beschränken sich nicht mehr allein darauf, ihren Kunden Leitungen und Hardware fürs Web zur Verfügung zu stellen, auch die Software und - wenn nachgefragt - die damit zu erledigende Arbeit. Datenwartung oder Buchhaltung, aber auch die Abwicklung des ganzen eBusiness kann an Application Service Provider (ASP) vergeben werden. Diese ASP tragen das eSourcing und haben eine große Zukunft vor sich. Einer der Gründe dafür ist, dass Spezialisten knapper werden, der Run auf den eCommerce-Markt zugleich immer mehr zunimmt. Die Dienstleistungen sind allerdings nicht gerade günstig, da eSourcing-Unternehmen erheblich in Personal und Technologie investieren müssen. eSource-Firmen suchen deshalb die Nähe von Konzernen wie SAP, Intel oder Microsoft, um sie als Investoren zu gewinnen. Das Online-Auktionshaus Closeoutnow.com zum Beispiel arbeitet mit Pandesic, einem Joint-Venture zwischen den Software-Giganten SAP und Intel. Firmen wie Pandesic verlangen Stundenlöhne zwischen 350 und 900 Mark. (KE)