Nicht anheizen, nicht abtauchen

Herr Wohlrabe, wie viel Kommunikationstalent sollte in einem guten Prozessanwalt stecken?

Martin Wohlrabe: Eine Menge! Das gilt zunächst mit Blick auf den Gerichtssaal: Wie überzeugt man das Gericht, mit welchen Argumenten und welcher Tonalität? Zentral ist natürlich auch die Kommunikation gegenüber den am Prozess Beteiligten und immer wichtiger: die Kommunikation gegenüber den am Verfahren interessierten Dritten – dem sogenannten Gerichtssaal der Öffentlichkeit. Der alles entscheidende Faktor ist hier, für die jeweiligen Interessengruppen das richtige Maß aus juristisch machbarer und kommunikativ wünschenswerter Informationsdichte zu finden. Dieses Feingefühl ist neben der juristischen Strategie maßgeblich für den Kommunikationserfolg.