Wohin steuert die deutsche Industrie?

„Wir werden nicht alles halten können.“

Krieg in Europa, neuer Streit zwischen den USA und China, Klimakrise überall: Gerät die Welt aus den Fugen, wird es auch zu Hause brenzlig – das ist die dunkle Seite der Globalisierung. Was bedeutet das für Deutschland?





„Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss mit dreifachem Tempo erfolgen, um den zusätzlichen Strombedarf für die Dekarbonisierung der Prozesse abdecken zu können. Solar ist bereits heute die günstige Stromerzeugungstechnologie, allerdings ist sie für eine kostengünstige stabile Versorgung nicht ausreichend verfügbar. Es werden Lösungen für dezentrale Speicherung sowie die Durchleitung im Netz benötigt, die eine wettbewerbsfähige Energiebasis für die Industrie schafft.“

Ruth Heuss,
Globale Leiterin McKinsey Sustainability

Wenn Rolf Langhard vom Parkplatz des Rheinwerks nach Südwesten schaut, sieht er auch an Tagen mit blauem Himmel in der Ferne dicke Wolkenberge – Wasserdampf von den gewaltigen Kühltürmen des Braunkohlenkraftwerks im 20 Kilometer entfernten Neurath. „Unser Wolkenmacher“, scherzt der Betriebsratsvorsitzende der im rheinischen Neuss beheimateten Aluminiumhütte. In dem Kraftwerk, 1972 ans Netz gegangen, verheizt der Stromriese RWE Braunkohle aus dem konzerneigenen Tagebau Hambach und erzeugt daraus Strom – zu traumhaft günstigen Kosten.

Das zu Speira gehörende Rheinwerk benötigt den in rauen Mengen: Im Neusser Werk wird aus Bauxit in mehreren Schritten Aluminium gewonnen, wofür das Rohaluminium am Schluss in langen Reihen großer Öfen aus Aluminiumoxid erschmolzen wird. Aluminium ist leicht, praktisch, unverwüstlich und auf lange Sicht unschlagbar in seiner Energiebilanz. Anders als Stahl oder Kunststoff ist es fast unbegrenzt wieder verwertbar – und mit jeder neuen Verwendung verbessert sich seine Ökobilanz.

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