„Wenn die Zukunft uns nicht überraschen soll, überraschen wir eben die Zukunft.“

/ Kim wird unsanft geweckt an diesem Morgen des Jahres 2030. Sid, der mäßig intelligente Gartenroboter des Nachbarn über ihr, ist beim Blumengießen schon wieder auf ihren Balkon gefallen. Zum Glück weiß sie, wie man Sid rebootet, damit er schnell zu seinem Besitzer zurückfindet. Kim liegt auf dem Boden ihres Apartments und schaut durchs Fenster gen Himmel; ihr Blick fällt auf lautlos schwebende Volocopter und Transportdrohnen, dazwischen ein paar Schwalben und – ganz in der Ferne – die Silhouette des Förderturmes einer stillgelegten Zeche. Ihr Vater, längst in Rente, hat dort noch Kohle aus dem Berg gekratzt.

Kim, eine junge Frau aus dem Ruhrgebiet, in ihrer Jugend Aktivistin bei Fridays for Future, definiert sich als „Planet Centric Framinator“: Sie hat sich ihrem Gewissen und der Green Economy verschrieben und entwickelt im Auftrag von Unternehmen nachhaltige Produkte und Dienstleistungen.

Wall-E, Kims digitaler Assistent, der das Gros der Routinetätigkeiten für sie erledigt, hat ihren Arbeitstag schon vorbereitet. Er gibt ihr einen Überblick über die für sie relevanten Nachrichten und den Status ihrer Projekte, an denen sie heute weiterarbeiten könnte. Leute wie Kim stehen nicht fest in Diensten eines Unternehmens, sondern arbeiten parallel an mehreren Projekten für jene Firmen, die sich am besten in ihr Werte- und Überzeugungsgerüst einfügen.