Der neue Kunde

„Da wächst wieder etwas.“

Wofür wir Geld ausgeben, wie wir einkaufen – all das verändert sich gerade. Konsum wird digitaler, lokaler und sozialer.





/ Sie werden noch lange nachhallen, diese surrealen Bilder: der leere Markusplatz in Venedig, die auf See geparkten, dicht an dicht liegenden Kreuzfahrtschiffe, die im Dutzend abgestellten Flugzeuge, die leeren Fußballstadien. Die Welt kam 2020 zum Erliegen. Natürlich wurde trotz Pandemie weiter gearbeitet, doch vieles, wofür Menschen bisher Geld ausgaben, fiel auf einmal aus: die Fernreise, die Kreuzfahrt, das Konzert, der Kinobesuch, das Essen im Restaurant. In vielen Branchen, in denen es um Erlebnisse geht, brachen die Umsätze ein. Dafür schossen sie andernorts in die Höhe, wie ein paar Zahlen für die ersten neun, zehn Monate des vergangenen Jahres zeigen.

Neue Abos bei Netflix, global: plus 47,1 Prozent. Internet- und Versandhandel in Deutschland: plus 22,2 Prozent. Umsatz mit Spielen und Puzzles: plus 24 Prozent. Werkzeuge: plus 21,9 Prozent. Gartenzubehör: plus 26,2 Prozent. Malerzubehör: plus 28,7 Prozent.

Der Konsum, dieses seltsame Etwas, das viele lieben und manche verdammen, verlagerte sich von außen nach innen. Plötzlich spielte er sich fast nur in den eigenen vier Wänden ab. Die Menschen spielten miteinander, sie entdeckten das Kochen und Brotbacken, bauten Heim und Garten um, räumten Keller und Dachböden auf. „An den Wertstoffhöfen war zeitweise die Hölle los“, sagt Cirk Sören Ott von der Gruppe Nymphenburg, einer Handelsberatung in München.

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