Wollen Sie auch mehr Steuern zahlen?

Immer wieder fordern Reiche höhere Steuern für Reiche. Wieso?

Eine persönliche Erkundung von Peter Lau



/ Im Sommer vergangenen Jahres war es mal wieder so weit: Eine Gruppe von Reichen und Superreichen, die sich Millionaires for Humanity nennt, forderte eine Steuererhöhung – für Reiche und Superreiche. Anlass des Aufrufs war die Corona-Pandemie: Die zusätzlichen Steuereinnahmen sollen für den Wiederaufbau eingesetzt werden. In dem offenen Brief der Gruppe hieß es: „Im Gegensatz zu Millionen von Menschen in aller Welt müssen wir nicht fürchten, unseren Job zu verlieren, unser Heim oder die Möglichkeit, unsere Familien durchzubringen. Wir kämpfen in der Krise nicht an vorderster Front, und wir laufen viel weniger Gefahr, ihre Opfer zu werden. Also bitte: Besteuert uns. Besteuert uns. Besteuert uns. Es ist der einzige Weg.“

Als der Aufruf im Juli 2020 veröffentlicht wurde, war er von 83 Millionären unterzeichnet. Vier Monate später waren es immerhin schon 110.

Es war nicht das erste Mal, dass Reiche höhere Steuern für Reiche forderten. Erst 2019 hatte eine Gruppe von Milliardären in den USA die Präsidentschaftskandidaten aufgefordert, sie höher zu besteuern. Und auch diese Gruppe unter der Führung von George Soros war nicht die erste. Ich habe das immer mit einer Mischung aus Staunen und Sympathie betrachtet: Fordern ist simpel, alle möglichen gesellschaftlichen Gruppen fordern ständig irgendetwas – aber wer fordert schon neue Pflichten für sich selber?

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