Banking by bus
Sparkassen kennen ihre Kundschaft. Und sie sind überall da, wo sie gebraucht werden. Diese Strategie zahlt sich aus, wie ein Blick in unsere Bestenlisten zeigt: Im Bereich „Banken & Finanzdienstleister“ sind sie überdurchschnittlich häufig vertreten. Ein Besuch bei der Sparkasse Duisburg.
• Viele Möglichkeiten, Bargeld auszugeben, hat man nicht in Duisburg-Serm: beim Bäcker, im Hofladen der Bauernfamilie Blomenkamp, im Wirtshaus oder im Friseursalon. Einen Supermarkt hat die ländlich-dörfliche Ansiedlung am südwestlichen Stadtrand der Schimanski-Stadt nicht, nicht mal einen Kiosk. Immerhin gab es lange einen Geldautomaten der Sparkasse Duisburg. Genutzt wurde er jedoch selten: Im Durchschnitt ziehen sich die Deutschen pro Kopf und Monat zweimal Geld, auf jeden der 3500 Einwohner in Serm kam nur eine Abhebung – alle fünf bis sechs Wochen.
Vor gut einem Jahr legte die Sparkasse das Gerät deshalb kurzerhand still. Vieles hätte dabei schiefgehen können, denn die regionale Verankerung gehört zu den wichtigsten Grundpfeilern der 385 deutschen Sparkassen. Dass die Sparkasse Duisburg dennoch nicht an Beliebtheit eingebüßt hat, lag daran, dass sie sich nicht komplett zurückgezogen hat aus dem Dorf in der Stadt.
Jeden Montag- und Donnerstagmittag um Viertel nach eins parkt vor dem früheren Automatenraum für eine Stunde ein roter Fiat-Ducato-Kastenwagen. An Bord: ein Geldautomat, ein SB-Terminal, eine Rampe für Rollatoren und Rollstühle sowie ein Bankkaufmann, der seinen Führerschein gemacht hat, als es noch die alte Klasse 3 gab.