Etwas Make-up reicht nicht
Stimmen zur HR-Transformation
Gero Hesse,
HR-Blogger, Podcaster und CEO der Beratung Embrace
Mitarbeitergewinnung: Zielgenau anwerben
>> Vor ein paar Jahren galt Aufmerksamkeit als wichtigste Währung: Wenn alle sehen, was wir zu bieten haben, werden uns die Bewerber die Bude einrennen! Doch die Lage hat sich geändert. Die Gen Z hat höhere Ansprüche, aber auch ältere Beschäftigte haben heute in vielen Branchen die freie Wahl, wohin sie gehen möchten. Selbstbewusst fordern sie mehr Flexibilität, bessere Führung und vieles mehr. Als Blaupause gilt die IT-Welt mit ihren begehrten Spezialisten. Trends, die sich dort entwickeln, erreichen mit Zeitverzögerung auch andere Sektoren.
Bei uns in der Agentur ist die Nachfrage deshalb rasant gestiegen. Viele Unternehmen wünschen sich Beratung zu neuen Konzepten, mit denen sie ihre Arbeitgebermarke stärken können. Doch ein bisschen Make-up in Form von Kampagnen reicht nicht. Wenn die Mitarbeiter unzufrieden sind, weil die Arbeitsbedingungen nicht stimmen, ihnen keine passenden Weiterbildungen und Benefits angeboten werden oder die Stimmung im Haus schlecht ist, wird das nach außen dringen. Erst wenn die großen Versprechen stimmen, haben Employer-Branding und Recruiting-Strategien überhaupt eine Chance.
Mein Tipp an jeden Recruiter: Bietet mehr Service, und denkt euch stärker in die Zielgruppen, die ihr ansprechen wollt! Die meisten ITler haben wenig Lust, die Website eines Unternehmens nach passenden Stellen zu durchforsten – es sollte Landingpages für jede Berufsgruppe geben, die alle relevanten Infos bereithalten. Wenn es Marketern gelingt, Kunden zielgenau anzusprechen, sollte das HR auch bei Talenten gelingen, oder? <<