Früher war auch alles anders
Pandemie und Digitalisierung haben unsere Arbeitswelt auf den Kopf gestellt – aber tiefgreifende Veränderungen hat es immer wieder gegeben. Eine kleine Rückschau auf den Wandel der Arbeit und die Arbeit des Wandels.
/ Wer heute auf dem Weg zum Büro nur ins Nebenzimmer schlurft, mit drei Klicks alles Nötige vom Firmenrechner lädt und sich die Kollegen und Kolleginnen aus aller Herren Länder als kleine Kacheln auf den Desktop zieht, dem muss nichts groß von Zeitenwende erklärt werden. Wir leben in einem anderen Zustand als noch vor wenigen Jahren. Das ist zwar immer so, aber diesmal besonders spürbar, weil wir nun zu jenen Umwälzungen gezwungen sind, von denen uns die Digitalisierer schon so lange überzeugen wollten: die Pandemie als Zwangs-Update.
Wie die Dampfmaschine und das Fließband der Hände Arbeit ersetzten, verdichten sich hier langwierige Prozedere zu einem einzigen Tastendruck. Im besten Fall wird dadurch alles besser, schneller und billiger, der Wohlstand wächst, die Arbeitsbelastung sinkt, und alle klicken sich ins Glück. Dass die Wirklichkeit nuancierter ist, dürfte spätestens seit dem letzten „Netscape-Navigator“-Update klar sein. Das war 2008, und danach fiel der einst beliebte Internetbrowser ins Tech-Koma, um sodann bei Firefox in die ewigen Surfgründe einzugehen.