Neue Arbeit, alte Strukturen

„Arbeiten, wie ich wirklich, wirklich will.“

Alle vier Minuten werden Menschen in wissensintensiven Berufen im Schnitt bei der Arbeit unterbrochen. Anderthalb Tage pro Woche verbringen sie in Meetings, mindestens zweimal pro Stunde versuchen sie Multitasking. Sinnvoll ist das kaum. Und vor allem ziemlich teuer. Vera Starker vom Thinktank „Next Work Innovation“ kennt die Alternativen.





Frau Starker, Sie bepreisen in Ihrer Studie erstmals den Schaden, den der Umgang mit digitalen Werkzeugen und Arbeitsmethoden in deutschen Unternehmen anrichtet. Er ist enorm: Allein 58 Milliarden Euro gehen pro Jahr verloren, weil Beschäftigte in wissensintensiven Berufen dauernd in ihrem Arbeitsablauf unterbrochen werden. Das ist fast so viel wie Siemens im Jahr 2021 umgesetzt hat, ein Konzern mit weltweit 303 000 Mitarbeitern.

Vera Starker: Und dabei haben wir konservativ gerechnet. Wir haben ermittelt, dass es im Schnitt zu 15 Unterbrechungen pro Arbeitsstunde kommt, also alle vier Minuten. Um sich wieder auf seine Arbeit fokussieren zu können, braucht ein Mensch jedes Mal 15 bis 24 Prozent mehr Zeit, als er sonst für die Bearbeitung einer Aufgabe aufwendet, je nachdem wie komplex sie ist. Wir haben nur mit dem niedrigsten Wert von 15 Prozent mehr Zeit kalkuliert, und selbst so kommt man auf drei volle Arbeitstage pro Monat, die nur durch Unterbrechungen verloren gehen.Wir haben das nur aus Sicht des Gehirns betrachtet: Jeder Impuls, der die Aufmerksamkeit abzieht von dem, was ich jetzt tue, egal ob er von außen über Messengerdienste kommt oder von mir, weil ich auf mein Handy gucke, ist eine Unterbrechung.

Was definieren Sie als eine Unterbrechung, die einen wirklich raushaut?
Wir haben das nur aus Sicht des Gehirns betrachtet: Jeder Impuls, der die Aufmerksamkeit abzieht von dem, was ich jetzt tue, egal ob er von außen über Messengerdienste kommt oder von mir, weil ich auf mein Handy gucke, ist eine Unterbrechung.


 

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