Überleben in der Region Dresden – kein Reiseführer

Es heißt, der Sachse an sich sei ein wenig maulfaul. Und wenn er den Mund aufmache, verstünden ihn Auswärtige eh kaum. Solche Klischees nerven unsäglich und sind nur dazu da, widerlegt zu werden ­ was hiermit geschehen ist. Denn wer Menschen aus der Region Dresden um Hinweise und Tipps zu Kultur, Veranstaltungen oder Wein bittet, rennt offene Türen ein. Die gängige Antwort ­ ob vom Geschäftsführer, der Weinkönigin oder der Stadtführerin ­ lautete immer: "Klar, mach' ich gern." Und zwar ohne idiomatische Verzerrung. Was dabei herausgekommen ist, finden Sie auf den folgenden Seiten ­ dazu diesmal auch einen besonders ausführlichen Teil zur Hochschullandschaft. Denn in Sachen Bildung macht den Sachsen hierzulande so leicht keiner was vor. Und das ist kein Klischee. Fotos: Stephan Floss, Michael Hudler




Neu in der Region

WOHNEN AUF ZEIT

Möblierte und unmöblierte Zimmer, Wohnungen und Apartments auf Zeit vermittelt die Mitwohnzentrale Dresden (www.wohn-kompanie.de) zu Preisen ab rund 180 Euro Warmmiete pro Monat.

Unter www.appartementhotels.com können Apartments auf Zeit in Boardinghouses und Hotels gebucht werden, je nach Haus und Aufenthaltsdauer ab rund 20 Euro pro Tag. Entsprechende Häuser gibt es in Dresden, Radebeul, Pirna und Hoyerswerda.

MIETEN, IMMOBILIEN- UND

ENERGIEPREISE

Im Immobilienbereich gehört die Region Dresden klar zu den günstigeren Gegenden Deutschlands.

Durchschnittliche Kaltmiete für eine 100-Quadratmeter-Wohnung (Stand Mai 2009): Dresden 581 Euro, Kreis Meißen 548 Euro, Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 472 Euro, Kreis Bautzen 464 Euro.

Zum Vergleich: München 1190 Euro, Hamburg 1058 Euro, Berlin 646 Euro, Leipzig 473 Euro.

Durchschnittlicher Kaufpreis für ein Haus von 120 Quadratmetern Wohnfläche (Stand Mai 2009): Dresden 199242 Euro, Kreis Meißen 169594 Euro, Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 136182 Euro, Kreis Bautzen 120881 Euro.

Zum Vergleich: München 412051 Euro, Hamburg 277439 Euro, Berlin 219761 Euro, Leipzig 157165 Euro.

Strom und Gas sind bei den lokalen Versorgern relativ teuer: Für 4000 Kilowattstunden pro Jahr (durchschnittlicher Verbrauch eines Vier-Personen-Haushalts) fallen in verschiedenen Städten der Region folgende Kosten an:

Meißen 961 Euro, Pirna 936 Euro, Bautzen 927 Euro, Hoyerswerda 841 Euro, Dresden 836 Euro.

Zum Vergleich: München 806 Euro, Hamburg 788 Euro, Berlin 781 Euro.

12000 Kilowattstunden Gas (durchschnittlicher Verbrauch einer 100-Quadratmeter-Wohnung) kosten in:

Bautzen 903 Euro, Dresden 900 Euro, Meißen 851 Euro (Hoyerswerda und Pirna fallen aus dem Vergleich heraus, da es dort keine lokalen Anbieter gibt).

Zum Vergleich: Hamburg 854 Euro, Berlin 814 Euro, München 740 Euro.

MEDIEN

Auflagenstärkste Tageszeitung ist die Sächsische Zeitung mit 20 Lokalausgaben (www.sz-online.de) und großem Immobilienteil in der Wochenendausgabe. Zweitgrößte seriöse Tageszeitung der Region sind die Dresdner Neuesten Nachrichten (www.dnn-online.de).

Das kostenlose Kulturmagazin Dresdner (www.dresdner.nu) erscheint monatlich und berichtet über die Kulturszene Dresdens und der Umgebung, außerdem bietet es einen umfangreichen Kleinanzeigenteil. Ähnlich sind Aufbau und Verbreitungsgebiet des monatlichen Dresdner Stadtmagazins Sax (www.cybersax.de), es kostet 1,30 Euro pro Ausgabe.

NAHVERKEHR

Fast die gesamte Region gehört zum Verkehrsverbund Oberelbe (VVO). Lediglich der südöstliche Teil des Landkreises Bautzen gehört zum Gebiet des Zweckverbandes Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON).

Eine einzelne Fahrt in einer Tarifzone des VVO kostet 1,80 Euro, in Bautzen 1,30 Euro. Eine Monatskarte gibt es in Dresden ab 35 Euro, in Bautzen ab 26 Euro und in allen anderen Städten der Region ab 29,50 Euro (9-Uhr-Monatskarte im Abonnement).

www.vvo-online.de, www.zvon.de

Bildung und Betreuung

HOCHSCHULSITUATION

Die Region Dresden bietet attraktive Studienmöglichkeiten ­ doch viele potenzielle Studienanfänger ignorieren das Angebot. Das gilt vor allem für Abiturienten aus den alten Bundesländern. Laut einer Studie des Hochschulinformationszentrums in Hannover (HIS) schreiben sich nur vier Prozent aller westdeutschen Hochschulzugangsberechtigten an einer Universität in den neuen Ländern ein, während fast ein Viertel der Ostdeutschen zum Studium in den Westen geht.

Hauptgrund für die Zurückhaltung ist das hartnäckig schlechte Image der Ost-Unis, obwohl die tatsächlichen Studienbedingungen ­ etwa die technische Ausstattung, das Platzangebot oder die Qualität der Bibliotheken ­ durchweg für ein Studium im Osten sprechen, wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) festgestellt hat.

Die Region als Bildungsstandort bietet aber noch mehr Vorteile, das gilt vor allem für die Landeshauptstadt selbst: Die Qualität von Lehre und Forschung der Hochschulen sowie der Ruf der Absolventen belegen in Rankings regelmäßig vordere Plätze. Zudem sind die Mieten vergleichsweise niedrig, das Wohnungsangebot ist groß, es gibt keine allgemeinen Studiengebühren, die Semesterbeiträge an öffentlichen Hochschulen sind mit rund 150 bis 170 Euro günstig.

Universitäten

Die Technische Universität (TU, www.tu-dresden.de) ist eine Volluniversität mit 14 Fakultäten, 126 Studiengängen und rund 35000 Studenten. Im Uni-Ranking der Wirtschaftswoche (WiWo) von 2009, bei dem das Urteil der Personalchefs der größten deutschen Unternehmen zählt, belegte sie unter allen Universitäten Deutschlands den fünften Platz. Die Fächer Human- und Zahnmedizin, Informatik, Biologie, Physik sowie Psychologie landeten im Hochschul-Ranking des CHE, das auf Studentenumfragen beruht, bei der Studiengesamtsituation in der Spitzengruppe. Die TU erhält als einzige Universität der neuen Bundesländer Gelder der Exzellenzinitiative des Bundes, gefördert werden die Internationale Graduiertenschule für Biomedizin und Biotechnologie sowie das Exzellenz-Cluster des Forschungszentrums für Regenerative Therapien Dresden (CRTD).

Die Dresden International University (DIU, www.dresden-international-university. com) ist eine staatlich anerkannte private Hochschule, die berufsbegleitende und Vollzeit-Weiterbildung anbietet. Die 21 Master-, Bachelor- und Zertifikatsprogramme umfassen die Bereiche Gesundheitswesen und Medizin, Logistik und Unternehmensführung, Rechtswissenschaften, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie Natur- und Ingenieurwissenschaften. Die Dauer der Programme variiert zwischen zwei Tagen und zweieinhalb Jahren, die Gebühren betragen zwischen mehreren Hundert und 32000 Euro.

Fachhochschulen und

Studienakademien

Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW, www.htw-dresden.de) bietet 26 Studiengänge aus den Bereichen Technik, Informatik, Gestaltung, Wirtschaft und Umwelt. Die HTW legt Wert auf praxisnahe Ausbildung und arbeitet eng mit regionalen Unternehmen zusammen. Sie belegt den vierten Rang unter allen Fachhochschulen im Uni-Ranking der WiWo, das beste Ergebnis aller Fachhochschulen in Ostdeutschland. Besonders gut schneiden die Studiengänge Informatik (Platz 4 aller FH), Wirtschaftsinformatik (4), Wirtschaftsingenieurwesen (4), Maschinenbau (7), Betriebswirtschaftslehre (8) und Elektrotechnik (9) ab. Im Ranking des CHE liegen die Fächer Architektur, Elektrotechnik und Verfahrenstechnik/ Chemieingenieurwesen in der Spitzengruppe.

Die private Fachhochschule der Wirtschaft Dresden (FHDW, www.fhdw.de) bildet Studenten in den dreijährigen Bachelor-Studiengängen Angewandte Informatik und Business Administration nach dem dualen Prinzip aus: Akademische Lehre und praktische Anwendung in den Partnerunternehmen wechseln quartalsweise ab. Oft übernehmen die Firmen auch die Studiengebühren von monatlich 600 bis 650 Euro. Die Studiengruppen der FHDW sind mit maximal 30 Personen überschaubar, die Jobaussichten der Absolventen durch den frühen Kontakt zu Unternehmen gut.

Der vierjährige kooperative Bachelor-Studiengang Wirtschaftsinformatik an der Akademie für Wirtschaft und Verwaltung in Dresden (AWV, www.ausbildung-und-studium.de) beinhaltet eine Berufsausbildung zum Fachinformatiker. Der akademische Teil wird an der Hochschule für Technik und Wirtschaft absolviert, die Berufsausbildung der 20 Studenten pro Jahr übernehmen die Akademie für berufliche Bildung sowie jeweils ein sächsisches Unternehmen. Das Programm ist kostenlos, die Ausbildungsunternehmen bezahlen den Studenten in vielen Fällen sogar eine monatliche Vergütung.

Die Staatlichen Studienakademien (BA) in Dresden (www.ba-dresden.de), Riesa (www.ba-riesa.de) sowie Bautzen (www.ba-bautzen.de) haben mehr als 25 verschiedene dreijährige Studiengänge aus den Bereichen Wirtschaft und Technik im Programm. Der theoretische Teil wird jeweils in den Akademien gelehrt, die praktische Ausbildung erfolgt in Partnerunternehmen, die den Studenten in der Regel eine individuell vereinbarte Ausbildungsvergütung bezahlen.

Die Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit Dresden (EHS, www.ehs-dresden.de) ist eine Fachhochschule in kirchlicher und staatlicher Trägerschaft, an der Pflegewissenschaft/Pflegemanagement, Soziale Arbeit, Elementar- und Hortpädagogik sowie Sozialmanagement mit den Abschlüssen Bachelor und Master studiert werden können. Im Fach Soziale Arbeit gehört die EHS im CHE-Ranking zur Spitzengruppe.

Die Fachhochschule für Religionspädagogik und Gemeindediakonie in Moritzburg (www.fhs-moritzburg.de) bildet Studenten für den kirchlichen Dienst aus, etwa für den Religionsunterricht bis zur zehnten Klasse, Erwachsenenbildung oder Jugendarbeit. Das Diplom-Studium Religionspädagogik und Gemeindediakonie dauert vier Jahre.

Bedienstete für gehobene Aufgaben in Verwaltung und Justiz des Landes Sachsen bildet die Fachhochschule der Sächsischen Verwaltung Meißen (FHSV, www.fhsv.sachsen.de) aus. Die Studenten können zwischen den Fachbereichen Allgemeine Verwaltung, Steuer- und Staatsfinanzverwaltung, Rechtspflege sowie Sozialverwaltung und Sozialversicherung wählen, die Studiengänge dauern jeweils drei Jahre und werden mit dem Diplom abgeschlossen.

Kunsthochschulen

Die Hochschule für Bildende Künste Dresden (HFBK, www.hfbk-dresden.de) führt die Studiengänge Bildende Kunst, Restaurierung sowie Bühnen- und Kostümbild, den Fachhochschulstudiengang Theaterausstattung und das Aufbaustudium Kunsttherapie. Die Hochschule verfügt über großzügige Ausstellungsmöglichkeiten und ein Labortheater, ihre vergleichsweise überschaubare Größe (derzeit 603 Studenten) ermöglicht einen engen Kontakt zwischen Lehrenden und Studierenden.

Schwerpunkte der staatlichen Palucca Schule Dresden ­ Hochschule für Tanz (www.palucca.de) sind Tanz, Choreografie und Tanzpädagogik.

An der staatlichen Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden (www.hfmdd.de) können zahlreiche Studiengänge aus dem Bereich klassischer und moderner Musik sowie der Musiktheorie belegt werden. Die Musikhochschule kooperiert eng mit der Sächsischen Staatskapelle und der Dresdner Philharmonie.

Die Evangelische Hochschule für Kirchenmusik Dresden (www.kirchenmusik-dresden.de) ist eine staatlich anerkannte Einrichtung der Evangelisch- Lutherischen Landeskirche Sachsens, steht aber den Angehörigen aller christlichen Glaubensrichtungen offen. Sie können hier in Diplom- und Aufbauprogrammen Kirchenmusik, Chorleitung und Orgel studieren (teilweise auch als Fernstudium), außerdem gibt es das Weiterbildungsprogramm "Popularmusik in der Kirche".

WOHNEN ALS STUDENT

Das Studentenwerk (www.studentenwerk-dresden.de/wohnen) betreibt 35 Wohnheime, die Platz für rund 7000 Studenten bieten. Die Apartments und Zimmer sind in der Regel möbliert und kosten zwischen 82 und 247 Euro inklusive Nebenkosten. Privater Wohnraum kostet durchschnittlich 7,10 Euro pro Quadratmeter inklusive Nebenkosten. Angebote im Internet gibt es unter www.gagfah.de, www.sz-immo.de oder www.wg-gesucht.de.

Die Fachhochschule der Sächsischen Verwaltung Meißen betreibt ein Wohnheim mit 600 Betten, Studenten zahlen für einen Platz im Zweibettzimmer 92 Euro pro Monat.

Das Wohnheim der BA Riesa bietet 68 Plätze, die Miete beträgt 102,50 Euro im Doppelzimmer und 132,50 Euro im Einzelzimmer.

STUDIEREN MIT KIND

In zahlreichen Wohnheimen Dresdens gibt es Wohnungen für Studenten mit Kindern. Außerdem führt das Studentenwerk zwei Kindertagesstätten mit 160 bzw. 18 Plätzen für Kinder im Alter von acht Wochen bis zum Schuleintritt, darüber hinaus gibt es das sogenannte Campus-Nest für die kurzzeitige Kinderbetreuung, beispielsweise für die Dauer einer Vorlesung.

www.studentenwerk-dresden.de/ soziales/kita

KINDERBETREUUNG

Versorgungslage

In der Region Dresden ist das Angebot an Betreuungseinrichtungen für Kinder tendenziell besser ausgebaut als im Bundesdurchschnitt. Auffällig ist die hohe Versorgungsquote von Kindern im Alter von unter drei Jahren. Sie liegt zwischen 38,1 Prozent im Kreis Meißen und 35,3 Prozent im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, deutschlandweit sind es nur 17,8 Prozent.

Die Betreuungsquote bei Drei- bis Sechsjährigen liegt zwischen 96,4 Prozent in Dresden und 92 Prozent im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 89,3 Prozent.

Kosten

Die monatlichen Elternbeiträge für die Betreuung eines Kindes von bis zu drei Jahren (Krippe) bzw. zwischen drei und sechs Jahren (Kindergarten) bei einer täglichen Betreuungszeit von maximal neun Stunden belaufen sich auf:

Stadt Pirna: 145 Euro (Krippe) / 87 Euro (Kindergarten)

Stadt Bautzen: 155 Euro / 95 Euro

Stadt Dresden: 175 Euro / 124 Euro

Stadt Meißen: 179 Euro / 108 Euro

Die Beiträge reduzieren sich bei allen weiteren Kindern aus einer Familie, die dieselbe Einrichtung besuchen. Auch für Kinder von Alleinerziehenden gibt es ermäßigte Beiträge.

SCHULEN

Situation

Sachsen liegt beim Bildungsmonitor 2008 des Instituts der deutschen Wirtschaft ganz vorn, beim Bundesländervergleich der jüngsten PISA-Ergebnisse schneidet Sachsen am besten ab. Ein Grund dafür: Im Freistaat gelingt die Förderung leistungsschwacher Kinder besonders gut. Und die Koppelung von sozialer Herkunft und Bildungserfolg, einer der Knackpunkte jeder Bildungskarriere, ist in Sachsen am schwächsten ausgeprägt.

Schul-Ranking

www.schulradar.de ist ein Internet- Portal, auf dem Eltern die Schulen ihrer Kinder benoten. Diesem Ranking zufolge ist das beste Gymnasium in der Region Dresden das Léon-Foucault-Gymnasium in Hoyerswerda, gefolgt vom Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium in Pirna-Copitz. Den dritten Platz belegt das Humboldt-Gymnasium Radeberg (Stand Ende Juli 2009).

Besondere Schulen

Sechs Grundschulen der Region (in Kamenz, Hoyerswerda, Dresden, Hohwald, Moritzburg und Heidenau) fördern eine besondere Begabung im sprachlichen, mathematisch-naturwissenschaftlichen, musischen oder sportlichen Bereich; ebenso wie sieben Gymnasien der Gegend in Dresden, Hoyerswerda, Pirna und Riesa.

Mehr Informationen dazu gibt es unter www.sachsen-macht-schule.de, ebenso wie Datenbanken zu allen Schulen, Fördermöglichkeiten und Stipendien sowie Hintergrundwissen über das Bildungssystem des Freistaats. Vorgestellt wird hier auch das Landesgymnasium mit Internat St. Afra in Meißen (www.sankt-afra.de) für hochbegabte Schüler ab der siebten Klasse.

Entdeckungen

SEHENSWÜRDIGKEITEN

Empfohlen von Kerstin Klauer-Hartmann, Stadtführerin in Dresden

(www.stadtfuehrung-dresden.de):

Der Dresdner Zwinger

"In der überdimensionierten Party-Location von August dem Starken tobte vor gut 300 Jahren bei Hochzeiten und Karneval der Barock-Beat, gaben Feuerwerk und Reiteraufzüge den höfischen Ton an, ließen es Majestät gehörig krachen. Warum das ganze Zwinger heißt? Come in and find out!"

www.schloesser-dresden.de

www.skd-dresden.de/de/museen/porzellansammlung.html

Der Panometer "1756 Dresden"

"Das Panorama-Wandbild des Architekten Yadegar Asisi ist wie eine Zeitreise in das barocke Dresden von 1756, als die Fischer noch Lachse aus der Elbe zogen und anstelle der Semperoper ein italienisches Dörfchen das Leben aufquirlte: 105 Meter lang, 27 Meter hoch und schlichtweg umwerfend."

www.asisi-factory.de

Die Kunsthofpassage in Dresden

"Magische Wesen, grünende Gingkos, plätscherndes Wasser ­ inmitten des lauten und quietschbunten Dresdner Kneipen- und Szeneviertels ist die Kunsthofpassage eine Oase der Sinne. Der Hinterhof in der Äußeren Neustadt ist perfekt, um kurz innezuhalten."

www.kunsthof-dresden.de

Das Federzimmer Augusts des Starken im Jagdschloss Moritzburg

"Sachsens berühmtester Herrscher, August der Starke, schmückte sich gern mit fremden Federn: 1723 erwarb er ein weltweit einmaliges Paradebett, dessen Baldachin, Überwurf und Wandbehänge aus mehr als einer Million gefärbter und beschnittener Pfauen-, Perlhuhn-, Eichelhäher-, Enten- und Fasanenfedern bestanden, die von französischer Meisterhand kunstvoll zu farbenprächtigen Ornamenten verwoben wurden. Einfach atemberaubend!"

www.schloss-moritzburg.de

KULTUR UND KONZERTE

Empfohlen von Heike Liebsch, Kulturveranstalterin und Stadtführerin aus Dresden (www.art-hour.de):

Dresdner Schloss

"Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte ehemalige Residenz der sächsischen Kurfürsten und Könige wird seit 1987 restauriert und beherbergt gleich mehrere bedeutende Museen. Die berühmteste Ausstellung ­ neben Kupferstich- und Münzkabinett ­ befindet sich im Historischen und im Neuen Grünen Gewölbe: die ehemalige Schatzkammer der Wettiner, die größte und wertvollste Kleinodiensammlung Europas.

Zwei Etagen darüber gibt es ab dem kommenden Jahr ein weiteres Highlight zu sehen: Im sogenannten Riesensaal des Schlosses werden in der ,Türckischen Cammer' ungefähr 600 Stücke der Sammlung orientalischer Kunst des 15. bis 18. Jahrhunderts präsentiert, die sächsische Kurfürsten zusammengetragen haben."

www.skd-dresden.de/besucherservice/gebaeude/residenzschloss.html

Semperoper Dresden

"Wir weisen immer wieder darauf hin: Die Semperoper ist keine Brauerei, auch wenn ein bekannter Bier-Werbespot das suggeriert. Dennoch spielte das Getränk beim Wiederaufbau in den achtziger Jahren eine kleine Rolle: Ein Arbeiter bemalte im Eingangsbereich die dortige künstliche Holzvertäfelung tatsächlich mit Bier, um einen möglichst naturnahen braunen Farbton zu erzielen. Heute lockt die Oper staunende Besucher wegen ihres architektonischen Reichtums, Musikliebhaber kommen wegen der herausragenden Akustik und des weltberühmten Orchesters, der Sächsischen Staatskapelle Dresden."

www.semperoper.de

Albertinum Dresden

"Beim Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002 drohten die Fluten unersetzliche Werke in den unterirdischen Lagerräumen des Albertinums an der Brühlschen Terrasse zu zerstören, was nur der Bergungseinsatz zahlloser Freiwilliger verhinderte. Die Konsequenz: Das Museum bekommt derzeit ein architektonisch einmaliges hochwassersicheres Depot, das in zwölf Metern Höhe über dem Innenhof schwebt. 2010 wird das Albertinum neu eröffnet. Es beherbergt die Sammlung der Galerie Neue Meister mit Werken bedeutender Vertreter der bildenden Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, außerdem die Skulpturensammlung mit Plastiken aus fünf Jahrtausenden."

www.skd-dresden.de/de/gebaeude/albertinum.html

Bildungs- und Begegnungsstätte Hatikva in Dresden

"Hatikva ist ein Verein, der sich der Vermittlung jüdischer Geschichte und Kultur verschrieben hat ­ denn das kulturelle und geistige Leben in der Region Dresden wurde auch von vielen jüdischen Künstlern und Intellektuellen mitgeprägt. Hatikva bietet Kulturveranstaltungen, Stadtrundgänge und Führungen zu den beiden jüdischen Friedhöfen und zur Synagoge an, außerdem veranstaltet der Verein Seminare zur jüdischen Geschichte und Gegenwart in Sachsen."

www.hatikva.de

Albrechtsburg Meißen

"Ein Muss! Die spätgotische Architektur des Schlosses ist seit dem 15. Jahrhundert weitgehend unverändert, ein Anblick ohnegleichen. Für Meißen hat die Anlage noch eine besondere Bedeutung: Anfang des 18. Jahrhunderts war Johann Friedrich Böttger hier inhaftiert und experimentierte mit der Porzellanherstellung ­ wenig später gründete August der Starke auf der Albrechts-burg die erste europäische Porzellanmanufaktur. Ein Museum erzählt heute die Geschichte des weißen Goldes."

www.albrechtsburg-meissen.de

Schloss Weesenstein

"Das Schloss aus dem 14. Jahrhundert liegt bei Dohna am Rande des Osterzgebirges. Seine exponierte Lage auf einem Felssporn über dem Müglitztal ist schon allein einen Besuch wert. Darüber hinaus finden hier aber auch Theaterabende, Konzerte, Burgfeste und Literaturveranstaltungen statt, die das Schloss zu einem überregionalen kulturellen Anziehungspunkt gemacht haben."

www.schloss-weesenstein.de

Osterreiten in der Oberlausitz

"Während das Erzgebirge wegen der dort weitverbreiteten Herstellung von Weihnachtsschmuck als ,Weihnachtsland' gilt, ist die Oberlausitz das ,Osterland' ­ beispielsweise hat das kunstvolle Bemalen von Ostereiern in der sorbischen Kultur der Gegend eine lange Tradition. Tausende von Besuchern jedoch lockt jedes Jahr im Frühling das sogenannte Osterreiten an: In verschiedenen Gemeinden zwischen Hoyerswerda, Kamenz und Bautzen treffen sich jeweils bis zu hundert Männer in Frack und Zylinder, die auf reich geschmückten Pferden in den Nachbarort reiten, um die Botschaft der Auferstehung zu verkünden."

www.osterreiten.de

René Schmidt, Geschäftsführer der Börse Coswig, empfiehlt außerdem:

David-Orlowski-Trio

"Das David-Orlowski-Trio zählt zu den richtungsweisenden Ensembles im Genre Neue Weltmusik, davon können sich Musikliebhaber bei einem Konzert in der Villa Teresa in Coswig überzeugen."

11. September, 20 Uhr

www.villa-teresa.de

Pianoforte-Fest Meißen

"Mit einem Klavierabend des brasilianischen Ausnahmepianisten Marco Almeida endet das 11. Meißner Pianoforte-Fest im ehemals kurfürstlichen Weingut in Meißen. Er spielt unter anderem Werke des amerikanischen Komponisten Louis Moreau Gottschalk."

11. September 2009, 20 Uhr

www.pianoforte-fest-meissen.de

Musik an Königshöfen, Schloss Gaussig

"Beim Anblick des prächtigen Barockschlosses könnte man tatsächlich an eine königliche Residenz denken. Könige und Kaiser waren denn auch zu Gast bei den Hausherren, den Grafen Brühl und von Schall-Riaucour. Im klassizistischen Spiegelsaal musizieren Joachim Schäfer an der hohen Trompete und ein Ensemble aus Musikern auf barocken Instrumenten."

19. Oktober 2009, 19.30 Uhr

www.schloss-gaussig.de

Weihnachtskonzert des Dresdner Knabenchors

"Das als ,Lohengrinhaus' bezeichnete Anwesen zwischen Dresden und Pirna ist eine von vier authentisch erhaltenen Wohnstätten Richard Wagners weltweit. Nach umfangreicher Restaurierung zeigt sich das Haus jetzt wieder in seiner ursprünglichen Gestalt. Der Dresdner Knabenchor unter Leitung von Matthias Jung führt in der intimen Atmosphäre des Bauernhauses weihnachtliche Gesänge auf."

5. Dezember 2009, 15 Uhr

www.richardwagnermuseum.de

AKTIVITÄTEN

Tipps von Udo Niehoff, Geschäftsführer Tourismusverband Sächsisches Elbland:

Nordic Walking in Meißen

"Wer Sightseeing und Sport miteinander verbinden will, ist in Meißen gut aufgehoben: Seit fünf Jahren organisiert der örtliche Tourismusverband in den Sommermonaten geführte Nordic-Walking-Touren. Besonders beliebt ist die Porzellan-Strecke, aber Vorsicht: Der Berg am Schloss Siebeneichen hat es in sich."

www.nordic-walking-meissen.de

Wandern im Tharandter Wald

"Der angeblich schönste Wald Sachsens bietet auf 6000 Hektar Fläche jede Menge Platz für Wandersleute, Radler und Pferdefreunde. Besonders empfehlenswert ist der Lehrpfad zur Geschichte der Flößerei, außerdem gibt es ein Freilicht-Geologiemuseum, das die im Wald vorkommenden seltenen Gesteine wie Porphyrfächer und Kugelpechsteine einbindet."

www.tharandt.de

Mit der Pferdekutsche durch die Moritzburger Natur

"Moritzburg ist vor allem durch sein gleichnamiges Jagdschloss bekannt, aber auch der Ort selbst ist einen Abstecher wert. Am gemächlichsten lernt man ihn auf einer Kutschfahrt vom Schloss zum Fasanengarten kennen. Wer will, kann danach die örtliche Falknerei oder das Sächsische Landgestüt besuchen."

www.moritzburg.de

Saurierpark Kleinwelka

"Auch wenn es sich nur um Attrappen handelt: Der Besuch im Saurierpark Kleinwelka in der Nähe von Bautzen mit seinen lebensgroßen Urzeitechsen ist vor allem für Kinder sehr eindrucksvoll. Die Dinosaurier-Ausgrabungsstätte und der Abenteuerspielplatz sind echte Highlights."

www.saurierpark.de

Der Malerweg

Der Malerweg wurde mehrfach als bester und schönster Wanderweg in ganz Deutschland prämiert. Zu Recht, findet Markus Ulbig, Oberbürgermeister von Pirna, der "Stadt zur Sächsischen Schweiz":

"Der Malerweg ist meine Lieblingswanderung in der Sächsischen Schweiz. Er inspirierte schon die Romantiker Caspar David Friedrich und Ludwig Richter. Durch wilde Schluchten und vorbei an schroffen Felsen gelangt man über Treppen und Stiegen zu den schönsten Aussichten des Elbtals. Von den beiden Tafelbergen Papststein und Pfaffenstein kann man kilometerweit schauen."

www.saechsische-schweiz.de

WEIN

Dass in der Region Dresden auch Wein wächst, ist nun wirklich kein Geheimnis mehr ­ welche Tropfen wirklich gut sind, wissen allerdings nicht viele. Deshalb hat brandeins Neuland jemanden gefragt, der sich damit auskennt: Marleen Herr, die Sächsische Weinkönigin 2008/2009 ­ hier stellt sie ein paar ihrer Favoriten vor:

Cuvée Schieler (Rotling), trocken, Jahrgang 2007, Bereich Meißen, Weingut Walter Schuh in Sörnewitz

"Sehr frisch, mit feiner Säure. Ein ganzes Bündel Fruchtaromen steigt in die Nase: Grapefruit, Zitrus, grüner Apfel, aber auch etwas Stachelbeere und Kirsche. Der Schieler ist für uns Sachsen etwas Besonderes, weil er nur hier so genannt werden darf. Für den Namen des Weines gibt es mehrere Erklärungen: Erstens ,schielt' er nach Weiß und Rot, da er aus weißen und roten Trauben hergestellt wird. Zweitens schielt, wer zu viel davon trinkt. Und drittens tranken in früheren Zeiten die Meißener Fürstenschüler den Wein sehr gern ­ manchmal auch etwas zu viel, woraufhin sie durch die Straßen torkelten und die Meißener Bürger mit ihrem sächsischen Dialekt sagten: ,Ach, die Schieler wieder, die Schieler!'"

Traminer Spätlese, trocken, Jahrgang 2007, Pillnitzer Königlicher Weinberg, Sächsische Winzergenossenschaft Meissen

"Goldgelbe Farbe, mit dem für den Traminer typischen intensiven Rosenduft, kombiniert mit einer feinen Frucht- und leichten Gewürznoten. Dieser Wein ist nicht mit zu viel Restsüße ausgebaut, dadurch ist er zwar wunderbar cremig und weich, doch wirkt er nicht zu dicht oder schwer."

Grauburgunder Spätlese, Jahrgang 2008, Schloss Proschwitz, Weingut Schloss Proschwitz in Zadel

"Aromen von reifer Honigmelone, Mandel und einer leicht würzigen Note, die an geriebene Muskatnuss erinnert. Ein cremiger und schmelziger Wein, außergewöhnlich elegant und ausbalanciert. Dezente und harmonisch eingebundene fruchtige Säure, ein idealer Essensbegleiter, beispielsweise zu Fisch."

Goldriesling Q.b.A., trocken, Jahrgang 2008, Weinböhlaer Gellertberg, Weinbau Steffen Loose, Niederau

"Den Goldriesling gibt es nur noch in Sachsen, obwohl er ursprünglich aus dem Elsass stammt. Unsere Winzer sagen immer: ,Das ist ein Wein, mit dem man theoretisch schon morgens beginnen kann.' Dieser Vertreter des Goldrieslings ist sehr fruchtig und unkompliziert, perfekt für den Sommer."

Gräfin Cosel Rosé Sekt, Sekt b.A., trocken, klassische Flaschengärung, Sächsisches Staatsweingut Schloss Wackerbarth in Radebeul

"Ein Sekt mit sehr feiner Perlage. Man hat das Gefühl, mit jedem Schluck reife Erdbeeren auf der Zunge zu schmecken. Mein Tipp, besonders für Romantiker und Verliebte: mit der Decke ein lauschiges Fleckchen suchen, Sonne ins Gesicht scheinen lassen, Picknick ausbreiten, frisches Obst und diesen Sekt schön gekühlt dazu genießen. Schloss Wackerbarth ist übrigens Sachsens älteste und derzeit einzige Sektmanufaktur."

HOTELS

Empfohlen von Gesine Kelling, Referentin für Studienangelegenheiten der SRH Hotel-Akademie Dresden:

Radisson SAS Gewandhaus Hotel Dresden

"Ein Haus, das mitten im Herzen der Stadt liegt. Das zuvorkommende Servicepersonal liest Gästen jeden Wunsch von den Augen ab."

Ringstraße 1, 01067 Dresden

Telefon 0351­49490

www.dresden.radissonsas.com

Aparthotels Dresden

"Die Aparthotels haben eine Top-Lage mit Blick auf die Spotlights der Innenstadt. Für alle, die sich lieber selbst etwas zubereiten, als in Hotelrestaurants zu speisen. Frühstück kann dazugebucht werden."

Münzgasse 10 / Neumarkt 7 / An der Frauenkirche 19, 01067 Dresden

Telefon 0351­4381111

www.aparthotels-frauenkirche.de

Hotel Alte Gerberei in Bautzen

"Ein reizendes kleines Hotel mitten in Bautzen, nahe der Spree. Die direkte Lage am Wehr erzeugt eine Geräuschkulisse, die vermuten lässt, man stünde an einem Wasserfall. Alle Zimmer sind individuell mit unterschiedlichem Flair eingerichtet."

Uferweg 1, 02625 Bautzen

Telefon 03591­272390

www.hotel-alte-gerberei.de

Hotel Erbgericht Krippen

"Ein liebevoll restauriertes Hotel in der Sächsischen Schweiz, idealer Ausgangspunkt für Wanderfreunde. Zu den schönen Extras gehören ein Kneippbad, eine Bowling-Bahn, ein Wellness-Center mit Blick auf die Berge sowie die Möglichkeit, im historischen Gewölbekeller mittelalterlich zu schmausen."

Bächelweg 4,

01814 Bad Schandau-Krippen

Telefon 035028­86290

www.weka-hotels.de

Weingut Schloss Proschwitz

"Das Weingut liegt ein bisschen versteckt zwischen Meißen und Dresden und bietet Doppelzimmer, Suiten und Ferienwohnungen an. Schloss Proschwitz ist das älteste und größte private Weingut in ganz Sachsen und bringt ausgezeichnete Weine hervor ­ umso praktischer, wenn man nach ihrer Verkostung in der Vinothek gleich ins Bett fallen kann."

Dorfanger 19, 01665 Zadel über Meißen

Telefon 03521­76760

www.schloss-proschwitz.de

Hotel Bei Schumann

"Für alle, die auf der Suche nach Ruhe und Entspannung sind. Die romantische Wellness-Oase des Hotels nach dem Vorbild antiker römischer Badekultur ist genau das Richtige, um die Alltagssorgen zu vergessen."

Bautzener Straße 20,

02681 Kirschau / Oberlausitz

Telefon 03592­5200

www.bei-schumann.de

LITERATUR

Christine Gräfin von Brühl: Gebrauchsanweisung für Dresden. Piper, 2007; 168 Seiten; 12,90 Euro.

Eine sehr persönliche Einführung in Geschichte und Geschichten Dresdens, geschrieben von der Nachfahrin des Erbauers der Brühlschen Terrasse, Heinrich Graf von Brühl.

Erich Kästner: Als ich ein kleiner Junge war. Deutscher Taschenbuch-Verlag, 2003; 208 Seiten; 7,90 Euro.

Erich Kästner, 1899 geboren, wuchs in Dresden auf und schildert in diesem Buch das alltägliche und besondere Leben einer kleinen Familie zu Beginn des Jahrhunderts. Eine Liebeserklärung an Dresden und seine Umgebung.