Martí Guixé

Was wurde aus Martí Guixé?

Er wollte eine der letzten design-freien Sphären erobern – die Lebensmittelbranche. Nun gibt der Gestalter entnervt auf. Warum, erfahren Sie hier.





Was ist schwieriger: einen Traum tatsächlich real werden zu lassen? Oder ihn zu begraben, nachdem man schon dabei gewesen war, ihn umzusetzen? Auf diese Frage könnte Martí Guixé eine passende Antwort geben. Der Designer verfolgte zehn Jahre lang ein Vorhaben, über das wir in brand eins 03/2001 berichtetet hatten: Der spanische Designer trat damals an, die Welt des Designs um ein neues Schaffensfeld zu erweitern: das Food Design.

„Auch Essen braucht Design“, titelten wir damals. Das ist sechs Jahre her. Eine lange Zeit für die schnellebige Designwelt, aber wohl nur ein Wimpernschlag in der Lebensmittelbranche. Im Dezember 2006 jedenfalls sagte Guixé: „Ich bin fertig mit Food Design.“ Die Lebensmittelbranche sei einfach zu konservativ, um sich revolutionären Designvorschlägen zu öffnen. Erst recht für einen Einzelkämpfer wie Guixé, der als Grenzgänger zwischen Kunst und Design gilt.

Doch bevor der Traum vom Food Design endgültig in die „gut gemeint“-Schublade wanderte, zeigte es Guixé im April 2007 auf der Mailänder Möbelmesse noch einmal den Kritikern, der Lebensmittelbranche oder einfach nur sich selbst. Er präsentierte eine Ausstellung samt Website, welche die zehn Jahre seines Food Design-Schaffens dokumentieren. Und überraschte mit der Ankündigung, für eine italienische Küchenfirma neuartige Küchenkonzepte erfinden zu wollen. Statt Food Design nun also Food Furniture.

http://www.food-designing.com/