Puni Destillerie
Die gute Schnapsidee

Die Idee kam ihm, als er aus Deutschland zurückkam, wo er „moderne E-Musik“ gemacht hat. In der Zwischenzeit hatte sich sein Vater im Keller eine Hobby-Destillerie gebastelt. Albrecht Ebensperger, ein auf die Restaurierung von Burgen, Schlössern und alten Ansitzen spezialisierter Bauunternehmer, ist in seiner Freizeit nämlich „sehr gutem Alkohol zugetan“. Primär schottischen Whiskys. Der Sohn: „Mein Vater kommt aus einer Bauernfamilie. Und der Vinschgau war einmal die Kornkammer Südtirols. Die Idee lag also nahe.“
Die Destillerie heißt Puni, nach dem Fluss, der sich an Glurns vorbeischlängelt. Ebensperger erzählt, wie sie im Februar 2012 zum ersten Mal aus 6000 Liter Maische ihren Schnaps destillierten. Es war ein Triple Malt aus drei Getreidesorten: Gerste für die Würze, Weizen für die Süße, Roggen für Körper und Tiefe. Das Getreide kommt aus dem Vinschgau. Das Holz für die Gärfässer ist aus heimischer Lärche, bearbeitet von einem der letzten Fassmacher Südtirols. Seit April 2012 reift der Stoff in gebrauchten Bourbonfässern aus den USA und Fässern, in denen Rotweine ausgebaut wurden oder Sherry beziehungsweise Marsala lagerte.
Südtiroler Whisky aus Südtiroler Getreide
Was Whisky heißen soll, muss als Brand mindestens drei Jahre lagern. Punis erster Whisky kann also frühestens 2015 abgefüllt werden. „Das wird der nächste große Moment“, sagt Jonas Ebensperger. Bis dahin verkaufen sie ein klares Destillat namens „Pure“ und den ein Jahr im Marsalafass gereiften „Alba“. Aber warum muss es überhaupt Whisky aus Italien geben? Ebensperger: „Warum nicht? Es gibt eine Gegend in Italien, wo Whisky hinpasst: Südtirol. Wenn man sich den Vinschgau anschaut, sieht er nicht viel anders aus als das schottische Hochland. Die Frage ist vielmehr, warum vor uns noch keiner auf die Idee gekommen ist.“
Dieser Text stammt aus unserer Redaktion Corporate Publishing.