Wussten Sie, dass ...

... die Frage nach der Schädlichkeit von Mobilfunk-Strahlung inzwischen Heerscharen von Menschen umtreibt?



In Deutschland gibt es zurzeit fast 65 Millionen Besitzer von Mobiltelefonen – und mehr als 12.000 lokale Bürgerinitiativen, die gegen die Strahlung durch Sendemasten protestieren. Weltweit haben sich inzwischen mehr als 25.000 Artikel mit der Frage beschäftigt, ob die gepulsten elektromagnetischen Wellen, wie sie zur Übermittlung von Mobilfunk-Signalen benutzt werden, schädlich für die Gesundheit sind. Die Erforschung der nicht ionisierenden Strahlen, zu denen auch Mobilfunk und Radiowellen gehören, hat damit heute einen größeren Umfang als die vieler Chemikalien, berichtet die Weltgesundheitsorganisation WHO. Eine Einigung der Gutachter über die Wirkung ist aber trotzdem nicht in Sicht.

Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass bisher nur Mobilfunk und WLAN Alarm auslösten. Gegen andere Quellen von nicht ionisierenden Strahlen, etwa Fernseh- und Rundfunksendemasten, wird nicht protestiert. Tatsächlich strahlt beispielsweise der Sender auf dem Fernsehturm am Berliner Alexanderplatz mit 200 Kilowatt, eine Mobilfunk-Basisstation kommt auf gerade 20 Watt. Die gefürchteten WLANs, die so manche Elterninitiative vorsorglich aus den Schulen verbannt sehen möchte, senden sogar nur mit 0,1 Watt.

... man in Indien mit einem Maus-Klick Geld verdienen kann?

Bis zu 170 Euro im Monat können Inder mit dem Anklicken von Werbe-Bannern im Internet verdienen. Bezahlt wird nach der Zahl der ausgeführten Mausklicks, zwischen denen jeweils 60 bis 90 Sekunden vergangen sein müssen.

Weil viele Online-Anzeigen nach dem CPC („Cash per Click“)-Prinzip verkauft werden, ist das Besuchen von Websites für viele ein lohnendes Geschäft. Die Lohn-Klicker verkaufen ihre Dienste an die Website-Betreiber, die damit ihren Erlös aus dem Anzeigengeschäft erhöhen. Natürlich ist diese Manipulation der Klick-Rate nicht im Sinne des zahlenden Kunden, deshalb hat sich inzwischen eine Art Katz-und-Maus- Spiel zwischen professionellen Klickern und Anzeigenhändlern entwickelt. Die Klick-Profis können ihr Werk nur verrichten, solange sie nicht identifiziert werden. Zwar gibt es inzwischen neue Anzeigen-Systeme, die im Stande sind, die Profis mit einiger Sicherheit herauszufiltern. Aber auch die Klick-Händler entwickeln immer neue Methoden, um ihre Identität zu verhüllen – und so geht das muntere Spielchen einstweilen weiter.

... die elektronische Beobachtung von frei lebenden Rindern helfen kann, den Ausbruch von Tierseuchen zu verhindern?

Seitdem BSE (bovine spongiform encephalopathie) auch in den Vereinigten Staaten, dem weltgrößten Produzenten von Rindfleisch, aufgetreten ist, beschleunigt das US-Landwirtschaftsministerium die Entwicklung eines so genannten Animal Identification Plan. Dessen Ziel: ein US-weites Tier-Identifikationssystem, mit dem die Bewegung, das Verhalten und das Wohlbefinden von frei grasenden Rindern (und später auch von anderen frei lebenden Tieren) online verfolgt werden kann.

Forscher der Kansas State University wollen jetzt in Feldversuchen ein telemedizinisches Rinder-Identifikationssystem (Cattle Telemedicine Tracking System) testen. Dabei registrieren Sensoren Herzschlag, Temperatur, die Sauerstoff-Sättigung des Blutes und die Bewegung jedes einzelnen Tieres. Mit einem Bluetooth-Transmitter werden die Daten zu einem in der Nähe stationierten Computer weitergeleitet – und passieren auf dem Weg dorthin Sende- und Empfangsgeräte, die an Futtertrögen und Wasserbehältern angebracht sind und Auskunft darüber geben, wann und wie viel die Tiere fressen und trinken. Der Computer leitet die gesammelten Daten an einen zentralen Rechner weiter.

Zurzeit kann das System Alarm schlagen, wenn es allgemeine gesundheitliche Probleme bei einem Tier registriert. Bald soll es möglich sein, gezielt nach Symptomen bestimmter Krankheiten zu suchen. Und das schnell: Mit dem telemedizinischen Identifikationssystem erhoffen sich die Wissenschaftler, Krankheiten innerhalb von zwölf Stunden entdecken zu können. Geschwindigkeit ist besonders für die Eindämmung von flächendeckenden Epidemien wichtig.

Die Kosten für die Verkabelung eines Tieres mittels eines Mikrochips, der unter die Haut gepflanzt wird, liegen zurzeit bei mehr als 100 US-Dollar. Bald sollen sie auf 90 Dollar sinken, was in etwa den durchschnittlichen Behandlungskosten eines Rindes entspricht.

Geht es nach den Vorstellungen der Wissenschaft, wird es in absehbarer Zeit ein umfassendes Beobachtungssystem für Nutztiere geben, das dem der Infektionsbeobachtung für die menschliche Population entspricht.

Wussten Sie, dass ...

... die Menschheit in der digitalen Datenflut zu versinken droht?

Mit immer leistungsfähigeren Rechnern und immer schnelleren Internetverbindungen generiert die Menschheit immer mehr Daten. Etwa zwei Exabyte kommen jedes Jahr hinzu – eine Datenmenge, die zwei Milliarden Gigabyte oder 250 Jahren Fernsehen nonstop entspricht.

Im Durchschnitt produziert jeder Mensch auf der Erde – Mann, Frau, Greis, Kind – 333 Megabyte im Jahr. Das ist in etwa so viel, wie die wichtigsten Romane, Gedichte und Theaterstücke aller deutschen Klassiker in digitaler Form ergeben würden.

Allein die im WWW veröffentlichten Texte, Bilder und Videos umfassen derzeit etwa zehn Petabyte. Das entspricht dem Datenbestand von rund 200 großen Unternehmen zusammengenommen – und ist zehnmal so viel wie die Daten sämtlicher Raumfahrt-Missionen seit den Anfängen der Erkundung des Alls.

... es jetzt die erste DVD für Papageien gibt?

Der britische World Parrot Trust, eine Schutzorganisation für Papageien, hat Ende Mai die erste DVD auf den Markt gebracht, die sich ausschließlich an ein tierisches Publikum richtet. Auf der DVD mit 80 Minuten Spielzeit (Titel „Polly-Vision“) sind Alltagsszenen und Geräusche von Papageien im Urwald festgehalten. Sie sollen den eingesperrten Artgenossen, die in der Gefangenschaft nicht selten an Depressionen leiden, Unterhaltung liefern und helfen, die Einsamkeit zu lindern.

... der deutsche Beamte das meiste Vertrauen in die moderne Technologie hat?

Eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Deutschen Studienpreises/Körber-Stiftung vom März dieses Jahres bescheinigt den Deutschen ein geringes Vertrauen in neue Technologien. Auf die Frage, ob es in den kommenden zehn, 15 Jahren eine neue technische Entwicklung wie den Computer oder das Internet geben werde, die für starkes Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze sorgen wird, zeigten sich insgesamt 50 Prozent der Befragten skeptisch. In Ostdeutschland lag die Zahl der Zweifler bei 46 Prozent.

Das Misstrauen zieht sich durch alle Altersklassen, an Wachstum und Arbeitsmarktpotenziale durch neue Technologien wollen weder die Älteren noch die Jungen glauben. 53 Prozent der über 60-Jährigen haben Zweifel, gefolgt von 53 Prozent der 45- bis 59-Jährigen und 52 Prozent der 30- bis 44-Jährigen.

Insbesondere die heutigen Führungskräfte zeigen sich in Bezug auf den technologischen Fortschritt äußerst pessimistisch. Aufgeteilt nach Berufsgruppen ergibt sich folgendes Bild: Angelernte Arbeiter und Facharbeiter sind besonders skeptisch (jeweils 54 Prozent Zweifler), gefolgt von leitenden Angestellten (50 Prozent) und Selbstständigen (48 Prozent). Angestellte und Beamte stellen die Gruppe der Optimisten: Immerhin nur 47 Prozent zweifeln daran, dass es in absehbarer Zeit neue, nutzbringende Technologien in Deutschland geben wird. Schöne neue Welt.

... Programmierer gern Ostereier verstecken?

Programmieren ist nicht nur harte Arbeit, sondern auch weitgehend anonym. Große Dichter, Künstler und Wissenschaftler werden dank ihrer Werke unsterblich – aber wer baut dem Team, das Word schuf, ein Denkmal? Wer rühmt die großen Männer und Frauen, die den Acrobat Reader austüftelten?

Diese Missachtung ertragen die Betroffenen nicht leicht, und um sich ein Ventil zu verschaffen, verstecken sie in ihren Werken gelegentlich so genannte Easter Eggs: kleine Gags, Bilder, Botschaften, mitunter sogar ganze Spiele. Die meisten dieser Gimmicks wird der normale Nutzer nie bemerken und auch nicht zufällig bei der Arbeit darauf stoßen. Man muss schon wissen, mit welcher Tasten-Kombination man in welcher Excel-Version das Autorennen startet oder wie man Fotos der Entwickler von Norton Antivirus auf den Monitor zaubert.

Einige dieser typischen Ausprägungen des Techie-Humors sind nicht ganz so kompliziert zu finden: Wer beispielsweise die Google-Startseite in ausgefallenen oder ausgedachten Sprachen wie Hacker, Twi oder Klingonisch lesen möchte, muss nur in das Menü „Sprachtools“ gehen.

Eine ausführliche Auflistung von Easter Eggs findet sich unter www.mogelpower.de/easter/.


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... es in China mehr Mobiltelefon-Nutzer gibt als die USA Einwohner haben?

China ist der größte Mobiltelefon-Markt der Welt. Die Zahl der Handy-Verträge erreichte im April dieses Jahres 296 Millionen und ist damit höher als die Zahl der Einwohner in den Vereinigten Staaten. Allein im April sind fünf Millionen neue Verträge abgeschlossen worden – in den ersten vier Monaten des Jahres 2004 summierte sich die Zahl auf 27 Millionen neue Nutzer.

Ein Ende des Booms ist vorerst nicht in Sicht. In China leben 1,3 Milliarden Menschen, und bislang besitzt erst einer von fünf Chinesen ein Mobiltelefon. In den USA hat die Hälfte der Bevölkerung, in Japan zwei Drittel einen Vertrag für ein Mobiltelefon.

... der Online-Handel allen Unkenrufen zum Trotz unaufhaltsam wächst?

In den Vereinigten Staaten ist der Umsatz des Online-Einzelhandels im vergangenen Jahr um 51 Prozent auf 114 Milliarden US-Dollar gestiegen. Damit hat er einen Anteil von 5,4 Prozent am gesamten Einzelhandel der USA erreicht – und alle Erwartungen übertroffen, erklärte die National Retail Federation, der Zusammenschluss der amerikanischen Einzelhändler.

So wuchs beispielsweise der Online-Handel im Reisegeschäft um 91 Prozent auf 52,4 Milliarden US-Dollar. Gute Wachstumsraten verzeichneten auch die Sparten Home and Office mit 11,1 Milliarden sowie Hardware and Software mit 11 Milliarden Dollar.

79 Prozent der Online-Händler erklärten, 2003 profitabel gearbeitet zu haben, 2002 waren es erst 70 Prozent. Für 2004 erwartet der Verband einen Anstieg des Volumens auf 144 Milliarden Dollar – 6,6 Prozent des gesamten amerikanischen Einzelhandelsumsatzes.

... das Internet immer noch überwiegend von Männern genutzt wird?

Im Januar 2004 nutzten 55 Prozent der Deutschen ab 14 Jahre das Internet, insgesamt 35,4 Millionen Menschen. Dabei zeigen Männer mit 63,6 Prozent deutlich stärker Präsenz als Frauen. Das wird sich möglicherweise bald ändern: Beim Nachwuchs liegen die Mädchen vorn. In der Altersgruppe zwischen sechs und 13 Jahren haben sie die Jungen bei der Internet-Nutzung bereits überholt.

... Skandinavien weltweit die besten Möglichkeiten für elektronische Kommunikation bietet?

Dänemark, Großbritannien und Schweden belegen die ersten drei Plätze, wenn es um die Frage nach dem Zugang zur elektronischen Kommunikation geht. Das ist das Ergebnis einer Studie der Economist Intelligence Unit vom April dieses Jahres. Die 60 größten Volkswirtschaften der Welt wurden untersucht nach Faktoren wie dem Vorhandensein von Breitband-Angeboten, der Mobilfunk-Durchdringung und der Funktionsweise der Regulierungen. Nach diesen Kriterien landeten die Vereinigten Staaten nur auf Platz sechs, direkt vor Singapur. Vier der ersten fünf Ränge gehen an skandinavische Länder. Deutschland kam auf Platz 13 zwischen Australien (12) und Südkorea (14).


Dieser Text stammt aus unserer Redaktion Corporate Publishing.