Editorial

Gut zu wissen

Kaffee in zahlen 2015


Gehören Sie auch zu den Menschen, die von der dehydrierenden Wirkung von Kaffee überzeugt sind? So hat man es uns ja auch lange erzählt: Kaffee entzieht dem Körper Flüssigkeit und wichtige Mineralstoffe. Deshalb wird ihm in guten Cafés schließlich auch ein Glas Wasser beigestellt, nicht wahr? Inzwischen wissen wir es besser: Das Wasser soll den Geschmack im Mund neutralisieren, um anschließend das volle Aroma genießen zu können. Und die vermutete entwässernde Wirkung ist ein Trugschluss. Das Gegenteil ist richtig: Kaffee leistet einen wichtigen Beitrag zur Deckung des täglichen Flüssigkeitsbedarfs.

Die Liste der Irrtümer, die sich um die braune Bohne und ihre Wirkung auf den menschlichen Organismus ranken, ist lang. Tatsächlich wird Kaffee oder seinem wichtigsten Inhaltsstoff Koffein so ziemlich alles nachgesagt – im Positiven wie im Negativen. Wir wissen das, denn wir haben danach gefragt. In unserer diesjährigen repräsentativen Umfrage haben wir den Einfluss von Kaffee auf un­sere Gesundheit ergründen wollen – und Personen zwischen 18 und 65 Jahren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz um ihre Einschätzung gebeten.

Das erstaunliche Ergebnis: Wir haben noch immer viele vermeintliche Gewissheiten in unseren Köpfen, obwohl sie die Wissenschaft längst widerlegt hat. Das gilt übrigens über Ländergrenzen hinweg: In unseren Fehleinschätzungen sind wir uns mit unseren Nachbarn aus Österreich und der Schweiz oft erstaunlich einig. So finden beispielsweise 36,2 Prozent der Deutschen, dass Menschen mit Bluthochdruck ihren Kaffeekonsum auf ein bis zwei Tassen pro Tag beschränken sollten. In Österreich sind es 35 Prozent, in der Schweiz 36,9 Prozent. Dass ein regelmäßiger Kaffeekonsum das Risiko erhöht, an Krebs zu erkranken, fürchten immerhin 4,5 Prozent der Deutschen, 6,1 Prozent der Österreicher und 5,7 Prozent der Schweizer. Und an einen Zusammenhang zwischen Kaffee und einem erhöhten Risiko, an Alzheimer oder Demenz zu erkranken, glauben 2,8 Prozent der Befragten in Deutschland, 3,4 Prozent sind es in Österreich und 3,8 Prozent in der Schweiz.

Was an den jeweiligen Einschätzungen richtig oder falsch ist und welchen Einfluss Kaffee und Koffein tatsächlich auf den Körper haben, kann auch unser Report nicht abschließend klären. Die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien, die an Tausenden von Probanden durchgeführt werden, lassen sich nicht seriös auf wenige Zahlen reduzieren. Wir wollten vor allem auf das Thema neugierig machen – und Lust auf mehr. Wer weiterlesen möchte, findet umfassend aufbereitete Informationen auf der Plattform der internationalen Non-Profit-Organisation ISIC (Seite 50) oder der Website des Deutschen Grünen Kreuzes.

Vielleicht trägt die Lektüre ja mit dazu bei, den einen oder anderen Irrtum zu korrigieren. Unser Körper und der Kaffee hätten es verdient.

Susanne Risch
brand eins Wissen


Dieser Text stammt aus unserer Redaktion Corporate Publishing.