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brand eins 09/2007 Editorial

Klaus und Ute Blindert, Köln
Sie bemängeln, dass es bei uns in Deutschland so wenig starke Netzwerke von Unternehmern für junge Unternehmer gibt. Vielleicht sollten Sie einen Blick auf die Unternehmerinnen werfen: Die Käte Ahlmann Stiftung des VdU hat mit dem Twin-Mentoring ein Projekt aufgelegt, mit dem mittlerweile schon 270 junge Unternehmerinnen von gestandenen Unternehmerinnen unterstützt wurden und werden.

brand eins 09/2007 Wir können auch anders!

Krishna Lahoti, Esslingen
Der Verein 20prozent e. V. ist eine interessante Initiative. Doch mit Verlaub: Büromaterial kann man auch bei Viking und Co. einkaufen. Das erinnert an ein Club-Geschäft und Schnäppchen machen. Ist das die Selbstständigkeit und wirtschaftliche Kultur, die wir wollen und brauchen? Schafft man damit 20 Prozent mehr? Oder weniger? Ich bin gespannt, ob sich das Profil des Vereins schärft.

brand eins 09/2007 Elternglück in Jena

Hans W. Gutsch, Houston, Texas (USA)
Besser wäre gewesen, die Kinder von Intershop früher in eine andere Richtung zu führen, ihnen beizubringen, dass es auch schlechte Zeiten geben könnte und man sich für schlechte Zeiten Sicherheiten schaffen muss. Oder dass eine relativ kleine Firma keine Zentrale in Kalifornien, New York, Hamburg und Jena benötigt. Drastische Maßnahmen auf der Kostenseite hätten der Firma geholfen. Aber welche Kinder lassen sich schon gern die Schokolade wegnehmen? Allerdings muss auch gesagt werden, dass die meisten Dotcom-Companies heute nicht mehr da sind. Es gibt keine Eltern und keine Kinder mehr. Intershop gibt es noch und die meisten Neugründungen, die aus Intershop entstanden sind, auch. Sie alle haben die schwierigen Jahre hinter sich und werden ihren Weg machen.

brand eins 09/2007 Ernten und säen

F. U., per E-Mail
Der Autor sitzt den folgenden populären Irrtümern auf: 1. Ein Manager ist kein Unternehmer. Im Artikel ist meist die Rede von Senior Managern, die bei von anderen Menschen (den wahren Unternehmern) gegründeten Firmen bei günstigen Gelegenheiten die Hand aufgehalten haben. Das betrifft zumindest dem Text nach sowohl Herrn von Buttlar als auch die meisten der genannten Berater und Mentoren. 2. Eine Firma ist nicht am Ziel, wenn sie so viel Risikokapital wie möglich akquiriert hat, sondern dann, wenn sie am Markt erfolgreich ist und dauerhaft mit eigenen Umsätzen Profit macht. Über keine der im Artikel genannten Firmen wird dies berichtet. Es geht immer nur um Kapitaleinwerbung. 3. Ein ernsthafter Unternehmer verscherbelt seine Firma nicht über die Börse. Das tun nur Leute, die das Maximum herausholen wollen aus etwas, an das sie nicht mehr glauben. Mit dem Börsengang geben sie die volle Kontrolle ab und müssen deutlich mehr veröffentlichen, als ihnen als wahre Unternehmer lieb sein sollte.

brand eins 09/2007 Schwerpunkt allgemein

Henning Horn, Ludwigsburg
Danke! Nach 111 Monaten im Öffentlichen Dienst bin ich zurück in der Selbstständigkeit - freiwillig und mit Freude. brand eins hat wesentlich dazu beigetragen, dass ich eine "gute, angesehene und sichere Position" gegen die neue Freiheit eingetauscht habe.

brand eins 09/2007 Das Metropölchen

Hans Albert Salden, Bramsche
Habt ihr das Thema unterschätzt und ihm deshalb so wenig Platz eingeräumt? Oder wolltet ihr einfach nur die edle Schulter zum Ausweinen der Weltstädtchen-Verantwortlichen sein, die solche Sätze schluchzen durften wie: „Je weiter weg von Osnabrück, desto positiver die Resonanz.“ Und: „Innerhalb der Stadt trenne die Werbung kleine und weltoffene Geister.“ Was gefiel: Diese Ausheul-Nummer war die erste herrlich ehrliche menschliche Reaktion der Verantwortlichen auf diese Kampagne. Und diese Gefühlsregung kann man verstehen. Nie zuvor musste eine Agentur in Niedersachsen so viel Prügel einstecken. Nie zuvor? Im Jahr 2000 hatte eine Werbeagentur den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder in einer Fotomontage erkennungsdienstlich behandelt und als Verbrecher an die Wand gestellt. Da ging auch ein Aufschrei durch die Republik. Dahinter steckte auch die „Metropölchen“-Agentur. Diese „Canal-Grandchen-Brandenburger-Törchen“-Kampagne bestätigt das größte Vorurteil, das Bewohner der Millionenstädte gegenüber der Provinz haben: In der Provinz ist man schneller zufriedengestellt. Dort zollt man sogar einer Kampagne Respekt, die potenzielle Investoren in der Kindergartensprache anredet. Dort ignorieren die Verantwortlichen alle Gegenstimmen und geben einem toten Pferd so lange die Sporen, bis für den Kadaververwerter nichts mehr übrig bleibt. Ein tolles Beispiel, wie man das „Land der Ideen“ wieder auf die Füße bringen will.

brand eins 09/2007 Was ist eigentlich ... das MoMiG

Christian Rollmann, Foris AG Bonn (Mutter von Go Ahead)
Wir würden gern zu dem von Ihnen zitierten Kundenfall Stellung beziehen: Frau Kieswetter hat ihre Gesellschaft am 19. April 2006 um 12.04 Uhr online bestellt. Bereits um 13.32 Uhr am selben Tag haben wir die Gründung in England veranlasst. Am 8. Mai hat Frau Kieswetter ihre Gesellschaft bezahlt und am 11. Mai die Originalunterlagen von Go Ahead erhalten. Richtig ist, dass Go Ahead an die Rücksendung von ausgefüllten Checklisten erinnern musste und dass außerdem Apostillen und Registerauszüge auf Kundenwunsch mehrfach ausgefertigt und versandt worden sind. Soweit dies aus der hiesigen Recherche ersichtlich ist, sind vor allem Informationsdefizite dadurch entstanden, dass Frau Kieswetter ihrerseits einen Vermittler eingeschaltet hatte.

brand eins 08/2007 Fehlanzeige

Reinhold Eysel, Ahaus-Alstätte
Herrlich geschrieben. Leider ein wenig kurz gesprungen beim Aspekt „erkennen können“, besser „zugeben können“ von eindeutig selbst verantworteten Fehlern. Dem Beginn also eines jeden Lernprozesses. Die rhetorischen und logischen Rechtfertigungs-Salti in solchen Situationen sind oft wirklich bemerkenswert.

brand eins 08/2007 Die Hütchenspieler

Thomas Herbold, Addison, Illinois (USA)
Bei der im 3. Abschnitt zitierten Mark-to-Market-Methode handelt es sich um ein Bewertungsverfahren, bei dem versucht wird, langfristig abgeschlossenen Geschäften oder Verträgen am Bewertungsstichtag einen aktuellen Wert beizumessen und diesen als Vermögen in der Bilanz auszuweisen. Bewertungsänderungen werden in der Regel über Umsatzerlöse oder Kosten abgebildet. Die Bewertungsansätze erfassen das gesamte Vertragskonstrukt, insoweit werden bei der Mark-to-Market-Methode nicht lediglich die „erwarteten Gewinne aus langfristigen Geschäften sofort gutgeschrieben“. Darüber hinaus ist dieses Verfahren auch nicht „amerikanisch“, sondern findet in der übrigen Welt, inklusive der deutschen Bilanzbuchhaltung, allgemeine Anwendung. Diese in der englischen Originalversion nicht vorhandenen Anmerkungen suggerieren, die amerikanische Bilanzbuchhaltung bediene sich Verfahren, die gegen Treu und Glauben verstoßen. Es sei noch erwähnt, dass es sich bei „revenue“ nicht um Gewinn, sondern um Umsatzerlöse handelt. Ein gern übersehener Unterschied.

brand eins 08/2007 Das letzte Glied in der Kette

Johannes Bükki, Bern
Merci für Ihre engagierte Darstellung einer brisanten Materie. Hierzu möchte ich ergänzen: Auch in der Krankenhauswelt gibt es eine institutionalisierte Fehlerkultur – seit dem 19. Jahrhundert bildeten Obduktionen ein wichtiges Element medizinischer Qualitätssicherung. Geradezu gefürchtet waren die Überraschungen, die den behandelnden Ärzten von den Pathologen post mortem präsentiert wurden. Die Ergebnisse wurden ungeschönt diskutiert, und man war gezwungen, aus Fehlern zu lernen. Aktuell werden nach dem Vorbild amerikanischer M&M-Rounds (Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen) anonymisierte Meldesysteme für kritische Zwischenfälle installiert. Ziel ist, Fehler unmittelbar prozessnah und nicht gemäß der Kanonen-Logik (Wolf Lotter) anzugehen - möglichst noch zu Lebzeiten der Patienten. Bleibt zu hoffen, dass professionelle Selbstreflexion nicht in Trends wie Rationalisierung, Zertifizierungsgläubigkeit oder einer Klagewut à la USA untergeht. Diese verschlingen enorme Ressourcen und behindern eine effiziente, menschliche Medizin. Und generieren neue Fehler.

brand eins 08/2007 Die Bademantel-Falle

Frank Duvernell, Leipzig
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Herr Möller schon einmal vier Wochen auf einem Chefsessel in einem Mittelstandsunternehmen gesessen hat. 22 Jahre führe ich bereits mein eigenes Unternehmen, inzwischen Mittelstand, bin 42 und habe viele Höhen und vor allem Tiefen erlebt, so wie es vielen meiner patriarchischen Mitunternehmer auch gegangen ist. Und wir alle verbringen schlaflose Nächte damit, wie wir das Schiff durch stürmische Gewässer sicher in ruhigeres Fahrwasser bringen können. Wie das Wort Unternehmer besagt, unternehmen diese etwas. Und daher, und hoffentlich bleibt es so, werden Fehler gemacht. Nicht nur einer, sondern viele. Das ist immer Missmanagement! Und dazu gehören auch Konkurse. Unglaublich, dass dieser Artikel ausgerechnet in dem Magazin erschienen ist, in dem das Hauptthema „Fehler“ heißt und der Tenor lautet, dass aus Fehlern gelernt wird und viel Neues und gegebenenfalls Besseres entstehen kann. Aber das macht Ihr Magazin auch so vielschichtig und spannend.

brand eins 08/2007 Eine fruchtbare Verbindung

Siegfried Staud, Bremen
Die in Ihrem Artikel erwähnte Stadtteilgruppe fällt ihre Beschlüsse nicht wie üblich nach dem Mehrheitsprinzip, sondern (wie die neun anderen Stadtteilgruppen in den Bremer Projektgebieten WiN /Soziale Stadt) nach dem Konsensprinzip. Weitere Informationen darüber, wie das seit 1984 sehr gut und für alle Beteiligten ausgesprochen vorteilhafte Verfahren in der Praxis funktioniert, kann man im Internet unter: stadtteilarbeit.de/methoden/bremen/konsensprinzip.htm nachlesen. Hier gibt es eine Parallele zur Deutschen Kammerphilharmonie: Nach meinen Informationen werden die Entscheidungen über Neueinstellungen von Musikern vom gesamten Orchester getroffen, und zwar im Konsens. Dies prägt nicht nur die Klangstruktur des Orchesters, sondern ist auch in der besonderen Art und Weise des Zusammenspiels des Ensembles hörbar. Vielleicht kann dieser Fakt – hervorragende Qualität durch demokratische Organisationsstrukturen – auch ein Hinweis für das Management in anderen Betriebsstrukturen sein.

brand eins 07/2007 Was ist eigentlich eine Verbrauchsstiftung?

Markus Heister, Bonn
Als Doktorand zu einem stiftungsrechtlichen Thema möchte ich anmerken, dass die Darstellung der rechtlichen Konstruktion der EVZ-Stiftung nicht korrekt ist. Diese Stiftung ist eine rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts, die anfänglich über einen bestimmten Betrag verfügen konnte. Es wurden hauptsächlich zwei Zwecke verfolgt, wobei von vornherein ein Teilbetrag zum Verbrauch bestimmt wurde. Dieser Betrag ist auch dieses Jahr vollständig verbraucht, sodass dieser Zweck erfüllt ist. Dies bedeutet aber nicht, dass die Stiftung aufgelöst wurde, sondern lediglich, dass dieser Zweck jetzt nicht mehr verfolgt werden kann und daher auch nicht weiterverfolgt wird. Die Stiftung besteht weiterhin, nämlich den Zweck „Erinnerung und Zukunft“ fördernd.

brand eins: Allgemein

Johannes Seiringer, Madrid
Nach Abschluss meines Betriebswirtschaftsstudiums bin ich aus Begeisterung für das Land nach Madrid ausgewandert. Dass sich der Bewerbungsprozess als schwierig herausstellte, lag allerdings weniger, wie erwartet, an möglichen Sprachproblemen, sondern vielmehr am respektlosen Umgang großer internationaler Konzerne mit den Bewerbern. Dass es sich hierbei zumeist nicht einmal um eine Fixstelle handelte, sondern lediglich um einen schlecht bezahlten sechsmonatigen Praktikumsvertrag, ist wohl ein bekanntes Problem. Konkret ging es in einem Gespräch um meine Bereitschaft, mich im Rahmen des Praktikums weiter an meiner Heimatuniversität zu inskribieren (womit ich die Studiengebühren für ein weiteres Semester hätte begleichen müssen), da, Zitat, „wir neben Ihrer Entlohnung (zirka 300 Euro pro Monat) nicht auch noch die Sozialversicherung übernehmen können“. Nicht nur aufgrund der von der EU nun aufgegriffenen Debatte zum Thema der prekären Beschäftigungsverhältnisse weiß ich, dass es sich hierbei um keinen Einzelfall handelt. Dies hat mich dazu motiviert, diesem Schreiben sozusagen als „Musterbrief“ meine damalige Absage beizulegen, die anderen Bewerbern in ähnlicher Situation dienen kann, trotz der meist bestehenden engen Situation am Arbeitsmarkt und trotz der oft großen Versuchung (klingender Firmenname, interessantes Betätigungsfeld, unverbindliche Versprechen für eine spätere Fixanstellung) nicht auf diesen Zug aufzuspringen. Auch wenn es eventuell Don Quijotes Kampf gegen die Windmühlen gleichen mag, so bleibt jungen Menschen meiner Generation die Hoffnung und Motivation, die Peter Lau im Schlusswort der brand eins-Ausgabe 01/2005 so positiv formulierte und die mir seither als Leitsatz dient: „Wir sind die Guten. Und wir können etwas verändern. Denn wir sind viele.“ Und mit dem Verändern wollte ich damals und möchte ich hiermit beginnen: „Sehr geehrte/r Frau/ Herr X! Ich bedanke mich bei Ihnen sehr herzlich für Ihr Interesse hinsichtlich meiner Bewerbung, möchte diese jedoch hiermit zurückziehen. Der Grund hierfür liegt in meiner Überzeugung, dass es für Ihr Unternehmen aus kurzfristiger finanzieller Sicht vorteilhaft erscheinen mag, engagierten und motivierten Universitätsabsolventen lediglich eine schlecht bezahlte Praktikumsstelle anzubieten, im Grunde jedoch Ihr Unternehmensgewinn um den Anteil erhöht wird, den eine junge Generation für den Aufbau der eigenen Existenz dringend benötigen und der ihr auch aufgrund der erbrachten Leistung in vollem Ausmaß zustehen würde. Wundern Sie sich nicht, sollte diese Generation in weiterer Zukunft einmal wenig Verständnis zeigen für Ihre Probleme, sie hat es von Ihnen nicht anders gelehrt bekommen. In der Hoffnung auf eine Änderung der Unternehmenskultur Ihrer Firma verbleibe ich mit freundlichen Grüßen ...“



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