Lars von Trier: Kopenhagen, 1995

• Ist das ernst gemeint oder ein schlechter Witz?, fragen sich viele, als im Frühjahr 1995 der dänische Filmregisseur Lars von Trier zusammen mit seinem Kollegen Thomas Vinterberg sein neues Projekt vorstellt. Ein Manifest haben die beiden verfasst: „Dogme 95“. Dem Illusions-Kino, das durch den übertriebenen Einsatz moderner Technik auch noch den letzten Funken Wahrheit aus dem Kino vertreibt, wollen die beiden Dänen etwas entgegensetzen. Sie legen ein Keuschheitsgelübde ab. Für die Filme, die sie in Zukunft drehen werden, kommen ausschließlich Originalschauplätze in Frage. Zur Aufnahme werden nur Handkameras verwendet. Requisiten dürfen nicht herbeigeschafft werden. Nachträgliche Vertonung ist verboten. Will man Musik, dann muss halt irgendjemand im Film singen. Spezialeffekte und Filter sind verboten. Zeitliche oder lokale Verfremdung ist verboten, der Film muss im Hier und Jetzt spielen. Waffengewalt und Morde sind verboten. Mit einem Wort: Alles, was Hollywood liebt, ist verboten. Es ist eine Ohrfeige gegen die „Wirklichkeitsentfremdung“ des Kinos.




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