"The Atlantic Monthly" vom September 2000

In Amerika rechnet man mit einer "Grünen Überraschung". Egal, ob Al Gore oder George W. Bush die nächste Präsidentschaftswahl gewinnen, der Umweltschutz wird davon profitieren. Dabei ist George W. Bush bisher als "Umweltschuft" bekannt, mit dem Konzerne leichtes Spiel haben. Al Gore hingegen gilt als "Freund der Bäume", der die Industrie mit harten ökologischen Richtlinien terrorisiert. Beide Stereotypen sind richtig und falsch. Von Bush wird behauptet, er habe als Gouverneur von Texas Houston zur "Hauptstadt des Smogs" gemacht und damit sogar Los Angeles überholt. Texas soll während seiner Amtszeit zum Bundesstaat mit den größten Umweltproblemen aufgestiegen sein. Genauere Untersuchungen ergaben jedoch, dass während Bushs Amtszeit die Luftverschmutzung tatsächlich gesunken ist, obwohl die Einwohnerzahl in Texas zugenommen hat. Der Smog verringerte sich schneller als in allen anderen US-Bundesstaaten. Al Gore, der sich mit seinem Buch " Earth in the Balance" als Umweltfanatiker profilierte, hat dagegen viel versprochen, aber wenig umgesetzt. Die Treibhausgas-Emission ist während der Amtszeit Clinton/Gore um zehn Prozent angestiegen, keine der diskutierten Reformen wurde bisher in die Tat umgesetzt. Trotz allem gibt es positive Trends im Umweltschutz, doch die gehen aufs Konto von Unternehmern, die selbst Verantwortung für die Umwelt übernehmen. Damit ist die Clinton-Gore-Umweltpolitik nur im Zulassen von Initiative erfolgreich. Gore gilt wenigstens deshalb als idealer Präsident, weil er die Bürokratie im Umweltschutz vereinfacht hat. Seinem Widersacher Bush dagegen wird zugetraut, einen Durchbruch im Kampf gegen die globale Erwärmung tatsächlich zu schaffen. (KE)


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