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brand eins 04/2009 Editorial

Sigurd Schmidt, Bad Homburg Es ist erfrischend, dass Gabriele Fischer auf den eigentlichen Markenkern von Diversity, nämlich die überragende Bedeutung von Individualität, hinweist. Es geht nicht darum, statistisch zu zählen, wie viele Homos, Lesben und Briefmarkensammler man im Unternehmen hat. Und es stimmt: In Unternehmen wird nach wie vor mehr Uniformität als Individualität gefördert. Die Wirtschaft ist aber kein Theater, sondern agiert in weiten Bereichen mit Parametern der Standardisierung. Zwar lebt eine offene Gesellschaft im Popper'schen Sinne in der Tat von der Vielfalt. Nur muss man vor Augen haben, dass volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte in der Regel nicht ineinanderfallen. Insofern liegt bei der zu krampfhaften Bemühung um Vielfalt in Unternehmen auch ein systemischer Denkfehler vor.

brand eins 04/2009 Die Unverwechselbaren

Frank Muschalle, Berlin Dieser Satz von Wolf Lotter, "Was man nicht kennt oder nicht kann, kann man nicht managen", sollte in Managementschulen jeden Morgen gemeinsam gebetet werden. Er beschreibt die Ursachen der Finanzkrise und der Kreativitätskrise in der Industrie.

brand eins 04/2009 Das Unkalkulierbare zulassen

Jonas Mayer, Heidelberg Machen wir's beim Verhältnis von Fremdheit und Ordnung doch ein bisschen wie die Katze. Energische und ungezügelte Neugier in Bezug auf alles, was sich da so bewegt. Bei Störung aber der wichtigsten Bedürfnisse - Schlafen, Fressen und Gekrault-Werden - stets beim Bewährten bleiben: Missfallen bekunden (miau! ) und beharrlich bleiben. Ergebnis: Weiterschlafen, -fressen, -gekrault-Werden. Kennen Sie eine unsouveräne Katze?

brand eins 04/2009 Liebesdienst

Janet Coker, Braunschweig Ich lese regelmäßig brand eins und war bisher stets von den Artikeln und ableitbaren Inspirationen begeistert. Im April-Heft habe ich nun über die Parship-Business-Idee gelesen. Als ich mir daraufhin die entsprechende Internet-Seite angesehen habe, war ich bei genauerem Hinsehen doch ziemlich irritiert: Sie hatten diesen Internetdienst mit einem Jahresbeitrag von 262,80 Euro vorgestellt. Im Internet kostet der Jahresbeitrag jedoch 358,80 Euro. (Anm. der Redaktion: Tatsächlich hat Parship den Preis unmittelbar nach Erscheinen der Ausgabe erhöht. Diese Maßnahme, so die Auskunft des Unternehmens, sei bis zur Drucklegung, also Mitte März, nicht absehbar gewesen.)

brand eins 04/2009 Mit anderen Augen

Uwe Meggers, Hamburg Bei dem Stück Technik, mit dem der Entwurf von Eazy Lin tatsächlich einige Ähnlichkeit hat, handelt es sich nicht um ein Trockendock, sondern um ein Schwimmdock.

brand eins 04/2009 Strafe und Belohnung

Heinz Guenter, Pfaffing Die neuropsychologischen Erklärungsversuche von erfolgreichen Marketing-Initiativen schießen aus meiner Sicht am Ziel vorbei. Die zitierte Kaugummidose von Wrigley's Extra ist nur eine neue Form der Großpackung. Der unterstellte medizinische (Pillen-)Effekt der neuen Dose ist nicht plausibel, da die Marke bereits dafür steht und auch Marken wie Airwaves und Mentos-Kaugummi davon profitieren. Es handelt sich hierbei um eine ganz normale Großpackung mit starkem Convenience Charakter. Auch das Beispiel Dove sehe ich anders. Der Erfolg dieser Marke liegt in erster Linie im differenzierten Angebot. Dove mit einem Viertel Feuchtigkeitslotion macht den Unterschied und suggeriert automatisch, dass diese Kombination besser für die Hautpflege ist als die herkömmlichen Marken. Es ist in erster Linie diese Idee (ein Viertel Feuchtigkeitslotion) gewesen, die Dove groß gemacht hat, und nicht irgendwelche Elemente einer Werbekampagne (hier mehrere normale Frauen, die sich befreit fühlen), wie uns immer wieder weisgemacht werden soll. Wenn die erste Idee den Markt in eine neue (Sub-)Kategorie teilt und gleichzeitig den Wettbewerb diskriminiert, steht einer erfolgreichen Marke fast nichts mehr im Wege. Im Übrigen sind so alle Marken groß geworden, sei es Coca-Cola, Nutella, Pampers, Dell, Kaffee Haag, Marlboro, Ikea, Amazon, Bionade, Tempo, Yogurette oder Nimm2.


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