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brand eins 10/2007 Wo ist dein Platz, Kollege?

Klaus Pickshaus, Vorstand IG Metall Im Bericht von Roman Pletter heißt es: "Die IG Metall hat das Ressort, das sich mit der Zukunft von Arbeit und Technik beschäftigte, 1995 abgeschafft." Seit 2003/2004 hat der IG Metall-Vorstand nach einer selbstkritischen Bilanz gewerkschaftlicher Arbeitspolitik ein Projekt Gute Arbeit gestartet, das ausdrücklich Fragen der Zukunft der Arbeit behandelt. Mit einigem Erfolg, wie der gut besuchte Kongress im Dezember 2006 zeigte.

brand eins 10/2007 Jetzt erst recht

Michael Seelig, Waddeweitz (Wendland) Im Jahre 2000 hat die damalige Ministerin Renate Künast den Bundeswettbewerb "Regionen aktiv" als Modellvorhaben zur nachhaltigen Entwicklung ländlicher Räume ausgeschrieben. Voraussetzung einer Förderung des Bundes von circa drei Millionen Euro pro Region war ein unter Bürgerbeteiligung zu erstellendes regionales Entwicklungskonzept. Hier wurde gefragt, wie die Menschen in der Region ihre Heimat erhalten und weiterentwickeln wollten. Von über 200 Regionen wurden 18 Regionen ausgewählt. Nach sechs Jahren Modellversuch, bei dem den örtlichen Akteuren Geld zur Förderung nachhaltiger Projekte in die Hand gegeben wurde, liegen gesicherte Erkenntnisse vor, dass das ausgegebene Fördergeld äußerst sinnvoll verwendet und im Endeffekt zielgerichteter und effektiver genutzt wurde als bei allen bisherigen Wirtschaftsförderprogrammen. Es war eine grüne Ministerin, die dieses Modellprojekt angeschoben hat. Ein Agrarminister Horst Seehofer konnte daraus leider keinen Honig ziehen. So läuft das Modellprojekt "Regionen aktiv" im Dezember ohne politische Konsequenzen bei der Umverteilung weiterer Fördermittel aus. Wie in Bayern, so in Berlin - sinnvolle und nachhaltige Förderungen, bei der die Akteure vor Ort mitbestimmen, werden politisch nicht gewollt.

brand eins 10/2007 Musikantenstadl und Milliarden

Lina Schröder, Aachen Buchhaltung mag zwar die schnödeste aller Disziplinen sein, sie sorgt aber für den Herzschlag der Wirtschaft. Wie man sieht, rächt es sich bitter, wenn ihr zu wenig Beachtung geschenkt wird. Welchen Schlaf haben die Regulierungs- und Aufsichtsbehörden geschlafen, dass es bis jetzt möglich war, Gesellschaften offshore, außerhalb der Bilanz, zu betreiben und sogar Garantien für sie zu übernehmen? Dieser Missstand geht einfach zu 100 Prozent auf das Konto Steinbrück, davor hätten uns auch noch so transparente Finanzmärkte nicht bewahrt. "Strukturierte Produkte" selbst sind vielleicht komplex, die Situation als solche ist es hingegen kaum: Deutsche Banken halten sich an Basel II, amerikanische nicht. Na super! In Anlehnung an den Brauch des "Creative Accounting" schlage ich daher "Creative Governance" vor: Der deutsche Mittelstand soll doch seine eigene Rating-Agentur gründen und finanzieren und sich mit AAA-Ratings versorgen. Das geht vielleicht etwas schneller, als zehn Jahre auf Basel III zu warten. Outsmarting statt outsourcing.

brand eins 10/2007 Betriebliche Altersversorgung

Rolf Adam, Hamburg Eine unklare, sich immer wieder ändernde Gesetzgebung und eine Fülle an Vorschriften und Weisungen stellen für viele Betriebe eine unangemessene Belastung dar, deren Vermeidung meistens in mittelmäßigen 08/15-Lösungen für den Arbeitnehmer resultiert. Eine wesentliche Ursache dafür sehe ich in dem nichttransparenten und unfairen Provisionssystem, nach welchem die Verkäufer von BAV-Lösungen bis vor Kurzem honoriert wurden. So war es nur eine Frage der Zeit, bis sich eine betrogene Arbeitnehmerin zu Wort meldete und zu Recht hinterfragte, wo und bei wem die Beiträge ihres Vertrages gelandet seien. Es ist übrigens gängige Praxis, dass jener Anbieter den Zuschlag der Firmenleitung erhält, der den größten Verwaltungskostenzuschuss für den zusätzlichen Aufwand in die Firmenkasse - oder direkt an bestimmte Personen - zahlt. Das bedeutet, dass der Arbeitnehmer nicht nur Opfer staatlicher Regelungswut wird, sondern auch unter den Folgen schlecht ausgesuchter Produktpartner, inakzeptabel hoher Provisionen und einer schwachen Rendite zu leiden hat.

brand eins 09/2007 Schwerpunkt Selbstständigkeit

Carsten Brück, Köln Wenn man sich für die Selbstständigkeit entscheidet, wird man nicht nur plötzlich Chef, sondern von der ersten Minute an auch Animateur und Moderator, Bittsteller und Dankesager, Hausmeister und Techniker, Controller und Telefonist, Auftraggeber und Auftragnehmer, Visionär und Workaholic, Konkurrent und Partner, Vorbild und Sündenbock und der, der die Post macht.
Für diejenigen, die dazu bereit sind, kann das allerdings großartig sein. brand eins 09/2007 Schwerpunkt Selbstständigkeit Nicole Klauß, Berlin Solange man als Selbstständige von der Hausbank nach zehn Jahren "Verbundenheit" einen Brief bekommt, dass man leider den Dispositionskredit streichen müsse, da man keine regelmäßigen Eingänge, sei es als Gehalt oder als Rentenzahlung, feststellen könne, ist die Welt der Banken immer noch Lichtjahre von der Welt der Selbstständigen entfernt. Überflüssig zu sagen, dass Geldeingänge vorhanden sind, allerdings eben nicht berechenbar. Die Bitte um ein Gespräch liegt seit einiger Zeit im Posteingang meines Beraters, leider gab es keinerlei Reaktion. In meinem Fall handelt es sich um die HypoVereinsbank - und ich kann dem Claim "Unsere Berater sehen die Dinge etwas anders" nur zustimmen.

brand eins 09/2007 Heraus aus dem Labor!

Greg Bond, TFH Wildau Dass Sie sich bei Ihrer Suche nach guten Beispielen der Verknüpfung von Selbstständigkeit und Hochschullehre ausschließlich bei den Universitäten umgeschaut haben, wundert mich. Die Fachhochschulen leisten auf diesem Gebiet viel, denn die Unterstützung von Selbstständigkeit gehört zu deren Philosophie. Oft sind sie hier weiter als die Universitäten.

brand eins 02/2007 In welchem Stück bin ich hier eigentlich?

Dirk Pörschke, per E-Mail In der Kolumne ist mir das Wort "Raubkopie" aufgefallen - ein haarsträubender Unsinn. Laut Strafgesetzbuch sind Raub und Erpressung so definiert: "Wer mit Gewalt gegen eine Person oder unter Anwendung von Drohungen mit gegenwärtiger Gefahr für Leib und Leben eine fremde bewegliche Sache einem andern in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig anzueignen ...". Aber wer wird bei einer "Raubkopie" bedroht? Wessen Leib und Leben sind da in Gefahr? Tatsächlich handelt es sich doch wohl um Schwarzkopien, also Kopien, für die keine Lizenz erworben wurde - wohl der korrektere Begriff.


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