Was mache ich mit … der Tiktok-Methode?
Kurzvideos haben Social Media verändert – und noch viel mehr Potenzial.
• Was ist das Geheimnis dieses chinesischen Algorithmus? Jahrelang wurde gerätselt, wie Tiktok in nur wenigen Jahren zur erfolgreichsten App der Welt werden konnte.
Dabei ist das Prinzip ganz einfach. Tiktok fesselt uns mit Videos, die das Unternehmen anhand einer einfachen Formel empfiehlt: Menschen, die ähnliche Videos schauen wie du, schauen auch das hier.
Die Methode funktioniert: Es gibt keine andere App, mit der die Leute so viel Zeit verbringen wie mit dieser – obwohl sie dabei ein schlechtes Gewissen haben. So wären Studentinnen und Studenten, die 2023 von der University of Chicago befragt wurden, nicht nur einverstanden, wenn sie und alle ihre Freunde nicht mehr auf Tiktok zugreifen könnten. Sie würden dafür sogar Geld bezahlen.
Unter vielen Tiktok-Kunden scheint also eine Art unausgesprochener Konsens zu herrschen: Es ist nicht gut, was diese App mit uns macht. Aber damit aufzuhören ist auch keine Option.
Das Phänomen ist typisch für Social-Media-Apps und wird von Tiktok auf die Spitze getrieben: Man will nur mal kurz reingucken – und plötzlich ist eine halbe Stunde vorbei. Auf einmal hat man unzählige Tiktok-Videos geschaut, von denen keines einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Wie eine halbe Stunde Hypnose, nach der man weder schlauer noch entspannter ist als zuvor.