Plan B
Diese Stoffe sind so ähnlich wie das Original. Nur besser.
1. Abfall statt Erdöl
Die Chemieindustrie setzt bislang vor allem auf erdölbasierte Rohstoffe. Um umweltfreundlicher zu wirtschaften, könnte sie mehr Ausgangsstoffe verwenden, die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. In einem Potsdamer Labor suchen Forscherinnen und Forscher des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie nach neuen Wegen, diese zu gewinnen. Sie wollen nicht, dass es zur Konkurrenz um Anbauflächen kommt, also setzen sie auf Abfälle, unter anderem auf Reste aus der Zuckerrohr- und aus der Textilindustrie sowie auf Hausmüll.
Die Forscherinnen und Forscher haben es auf den Kohlenstoff abgesehen, der in den Reststoffen enthalten ist: Sie behandeln die Biomasse so, dass eine Lösung entsteht. Diese füllen sie in einen Edelstahltank, einen sogenannten Fermenter. Darin ernähren sich die Bakterien Lactobacillus und Bacillus coagulans von dem in der Lösung enthaltenen Zucker und wandeln diesen in Milchsäure und Bernsteinsäure um. Diese Stoffe bilden die chemische Grundlage für Kosmetika, Farben und Lösungsmittel.
Der Anteil biobasierter Rohstoffe lag in der chemischen Industrie im Jahr 2021 erst bei 13 Prozent. Das liegt daran, dass diese bislang teurer sind als erdölbasierte Stoffe. Die Europäische Union hat sich das Ziel gesetzt, den Anteil biobasierter Chemikalien bis 2030 auf 25 Prozent anzuheben.
Wir freuen uns, dass Ihnen dieser Artikel gefällt.
Er ist Teil unserer Ausgabe Rohstoffe