Fußgängerzonen
Nothilfe fürs Zentrum: Man war stets bemüht
Viele Fußgängerzonen veröden. Was dagegen hilft und was nicht, zeigt eine Reise durch zwei Städte im Westen der Republik.
Im rheinischen Bergheim versuchen die Verantwortlichen seit fast fünf Jahrzehnten, ihrer Innenstadt mit immer neuen Konsumtempeln Leben einzuhauchen.
• Es ist jedes Mal das Gleiche, wenn ich aus Berlin zu Besuch ins Rheinland komme, in meine Heimatstadt Bergheim. „Ich geh’ eigentlich gar nicht mehr ins Städtchen“, klagt meine 92- jährige Mutter dann. Mit „Städtchen“ ist die Fußgängerzone der knapp 62 000 Einwohner zählenden Kreisstadt zwischen Köln und Aachen gemeint. „Warum denn nicht?“, frage ich. „Sind doch nur 200 Meter, das schaffst du doch gut mit dem Rollator.“ „Ach Jung’“, sagt sie dann meist, „da kommen mir die Tränen, wenn ich dieses Elend sehe. Da ist doch nichts mehr.“