Prototyp – Idee sucht Geld

Esst weniger Gemüse!

Microgreens gelten als Superfood, weil sie viele Nährstoffe enthalten. Ein Berliner bietet sie jetzt zum Selbstanbau an.



Abbildung: © Ingarden GmbH


• Christian Saitner trieb zwar während seines Studiums zum Wirtschaftsingenieur an der TU Berlin viel Sport, ernährte sich aber vorwiegend von Fast Food und Nahrungsergänzungstabletten. „10 bis 15 Stück pro Tag“, sagt er. Seine Mutter riet ihm zu Sprossen als Ergänzung, „doch die fand ich wenig ansprechend“. Er recherchierte und stieß auf Microgreens – kleine Pflanzen, die direkt nach dem Keimen geerntet werden.

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Microgreens werden seit Mitte der Neunzigerjahre in Kalifornien angebaut und sind in den USA der neue Hype unter den sogenannten Superfoods. Die nur 25 bis 75 Millimeter hohen Pflanzen enthalten deutlich höhere Mengen an Vitaminen und anderen Nährstoffen als ausgewachsenes Gemüse.

Mit diesem Wissen entwarf Saitner eine rund 50 Zentimeter lange Gewächsschale aus Keramik mit LED-Licht im richtigen Farbspektrum. Seine Pflanzen wachsen darin etwa doppelt so schnell wie in anderen Gewächshäusern. Fünf bis sieben Tage dauert es, bis sie erntereif sind. Zwei Labore haben den hohen Gehalt an Nährstoffen bestätigt: Ein Brokkoli-Microgreen enthält in der gleichen Menge 520 Prozent mehr Biotin, ein Micro-Radieschen 350 Prozent mehr Magnesium, ein Mini-Rotkohl 233 Prozent mehr Folsäure als die großen Verwandten.

Besonderheiten sind die Bewässerung und die Samen-Pads aus Holzfasern. Sie kommen ganz ohne Erde aus, was die Kontaminationsgefahr durch Bakterien senkt. Ein Docht saugt genau so viel Wasser an, wie die Keimlinge benötigen. Für die Technik hat Saitner ein Patent bekommen. Und für die Produktentwicklung im Oktober 2021 fast 900 000 Euro in einer ersten Finanzierungsrunde. Die zweite Runde brachte unlängst eine halbe Million Euro ein und Unterstützer wie die Gründer von Ankerkraut.

Im Onlineshop von Ingarden gibt es das erste Modell bereits zu kaufen – für 149 Euro. Dazu Samen-Pads im Abomodell, was der jungen Firma einen siebenstelligen ersten Jahresumsatz bescherte. Saitner und seine Partnerin Mariana Ferreira sammeln gerade Vorbestellungen für eine Version aus recyceltem Ozean-Plastik. Außerdem experimentiert er mit Kokosfasern für die Pads und erweitert die Produktpalette, während Ferreira von Portland aus den amerikanischen Markt anvisiert. ---

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Ingarden GmbH
Christian Saitner, Mariana Ferreira
Große Reichenstraße 27 20457 Hamburg
Kontakt: [email protected]