Was mache ich mit …? Folge 03

Was mache ich mit … komplexen Gemeinschaften?

In der digitalen Welt gibt es ständig Neues. Was sind Hypes, die man getrost ignorieren kann? Und was bringt einen wirklich voran? Gregor Schmalzried, Journalist und Berater, über Communitys der Neuzeit – und wie Unternehmen versuchen, sich dort einzunisten.



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• Man hatte es nicht leicht als fahrender Händler im Jahr 1300. Einmal eine falsche Abzweigung genommen, und schon sprachen die Menschen einen fast unverständlichen Dialekt. Einmal Feigen statt Mandeln aufgeladen, und man plagte sich wochenlang durch eine Gegend, die damit schon längst versorgt war.

Die besten fahrenden Händler lernten deshalb alles über ihre Verkaufsgebiete. Sie sprachen mit den Menschen, schmeichelten sich ein, sammelten Informationen. Am Ende wussten sie über jedes Dorf und dessen Bewohnerinnen und Bewohner Bescheid – Marktforschung, lange bevor es BWL-Kurse gab.

700 Jahre später sind solche Recherchen wichtiger denn je. Wieder ist die Welt in Dörfer aufgeteilt, in denen man größtenteils unter sich bleibt. Das Nachbardorf erscheint immer fremder, die Dorfgemeinschaft immer essenzieller für den Alltag.

Die neuen Dörfer sind allerdings virtuell, ohne Verortung auf der Landkarte. Man kann einem solchen Dorf angehören, ohne dass die Nachbarn in der realen Welt es mitbekommen.

Anfang des Jahrtausends träumte man mit dem Durchbruch von Facebook und anderen Social-Media-Plattformen vom sogenannten globalen Dorf – einer friedlich zusammenlebenden und -arbeitenden Weltgemeinschaft. Heute wissen wir: Das funktionierte nur bedingt. Denn es gibt viele Sollbruchstellen, die Menschen heute noch stärker voneinander trennen. Politische Orientierungen, Hobbys und Subkulturen, Berufe und Berufungen, neo-religiöse Strömungen …

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