Nahfeld-Kommunikation
Was fehlt uns wirklich, wenn wir uns nicht mehr persönlich begegnen? Nicht unbedingt das, was uns spontan einfällt. Und doch mehr, als gut ist.
1. Verlustanzeigen
In Zeiten, in denen die Vielfalt beschworen wird, herrscht nicht selten das Gegenteil. Nirgendwo wird das klarer als in den sogenannten sozialen Netzwerken. Ausgerechnet an einem Ort, der keiner ist, und unter Umständen, die nicht besonders sozial sind, klagt man am lautesten über den Verlust der persönlichen Begegnung. Das sei, so heißt es, das Schlimmste an der ganzen Pandemie, ein Zeichen für den Verlust dessen, was gemeinhin das Menschliche genannt wird.
Diese Meinung kann man teilen oder fragen, was die Qualität der persönlichen Begegnungen sein könnte. Was genau stünde denn drin in der Vermisstenanzeige? Das ist keineswegs boshaft gefragt, sondern von Neugierde getrieben, denn zu klären, was der Wert des Persönlichen, Sozialen, also der Begegnung als solcher ist, sollte etwas Mühe wert sein.