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brand eins 02/2009 Propaganda!

Beate Rueben, Düsseldorf "Make the world safe for democracy" - kein Spruch charakterisiert die Gegenwart treffender. Bankenkrise, Wirtschaftkrise, Kommunikationskrise im Vatikan - Krisen entstehen durch mangelhafte oder mangelnde Kommunikation. Freiheit, Demokratie und Internet ermöglichen die Informationsgesellschaft. Freiheit und Demokratie bestehen aus dem Aushandeln von Interessen und das Internet ermöglicht diesen Handel, weil es den Markt maximal öffnet. Von daher ist es sehr nahe liegend, dass die Idee eines Bürger-Internet-Forums propagiert wird. Der neue amerikanische Präsident macht es uns vor - die amerikanischen Bürger sind aufgerufen und - gefordert, aktiv an der Politik teilzunehmen, indem sie ihre Ideen ans Weiße Haus schicken. Dort wird von Bürgern abgestimmt, und die Ideen werden, wenn sie allgemein befürwortet werden, an die entsprechende Regierungsstelle weitergeleitet, die dann die Realisierung prüft, einleitet und durchführt. Dies nenne ich urdemokratisch, und der Bürger kann sich nicht mehr beschweren, dass er nicht gefragt wurde. Ich wünsche mir ein solches Instrument auch für unsere Bundes- und Landesregierungen und für die Kommunen. brand eins 02/2009 Propaganda! Marcel Bernet, Zürich Dass die PR ihre Anfänge in den USA genommen hätten, daran glaubte ich selbst für lange Zeit. Sagen wir's mal so: Eine der prägenden Entwicklungen kam aus dem Land der aufstrebenden Eisenbahnen. Aber die Geschichte ist nicht komplett, wenn man den früheren Einfluss der evangelischen und katholischen Kirchen oder des Suppen- und Reklamepioniers Michael Johannes Julius Maggi außer Acht lässt. Mehr Quellen dazu siehe auf bernetblog.ch/ 2008/05/26/wer-hats-erfunden-fuer-pr-wars-europa.

brand eins 02/2009 Sturzflug

Christoph Nowag, per E-Mail Anstelle des Beitrags zur Fluggesellschaft Qantas hätte möglicherweise auch ein Bericht über die PR der Deutschen Bahn AG gepasst. Wie die Bahn sich selbst in der Vergangenheit und Gegenwart der Öffentlichkeit verkauft, erinnert sehr an Selbstzerstörung. Ich wage nicht zu beurteilen, ob Hartmut Mehdorn Opfer, Täter oder beides ist. Aber ich gehe mal davon aus, dass die Deutsche Bahn eine PR-Abteilung hat. Wie um alles in der Welt schaffen die es (zumindest nach meiner Wahrnehmung), ___immer genau zum falschen Zeitpunkt die falschen Themen zu setzen, ___mit Wahrheiten nur scheibchenweise aufzuwarten, obwohl die PR-Profis doch wissen müssten, dass sowieso noch mehr ans Tageslicht kommen wird, ___die Volksseele regelmäßig außer Acht zu lassen? Ich habe keine Ahnung von PR, aber im Berliner DB-Glaspalast herrscht entweder häufig Nacht, oder es könnten mal ein paar personelle Veränderungen ganz gut tun, oder es ist ein unglaublich schwieriger Job.

brand eins 02/2009 Im Supermarkt der Superkräuter

Henning Kantner, per E-Mail Vielen Dank für diesen Artikel. Es ist jedes Mal erfrischend, dass brand eins diesem Humbug entgegentritt - und dabei auch noch wie im Fall des Herrn Gradl bemerkt und zugibt, wenn sie sich selbst irrt. Das tut gut! Irritierend ist es, dass sich das Unwort der "Schulmedizin" mittlerweile in der deutschen Sprache durchgesetzt zu haben scheint. In keiner anderen Wissenschaft muss sich der Experte von selbsternannten Alternativfachleuten belehren lassen. Wo sind sie, die Alternativmathematiker? Wo ist der Komplementärmaschinenbau? Warum gibt es keine Physikpraktiker? Die Schulmathematik, Schulphysik, Schulbiologie dürfen sich allgemeiner Geltung rühmen - deshalb nennen wir sie auch Mathematik, Physik und Biologie. Schulmedizin ist Medizin. Der Rest ist Quacksalberei. Fangen wir an, die Medizin wieder so zu nennen.

brand eins 02/2009 Ein köstliches Gesammtbild

Hartmut Leger, Bottrop Der Artikel über den historischen PR-Coup "Holsteinische Schweiz" ist bis auf den letzten Satz sehr lesenswert. Als Bottroper Bürger sowie integrierter und gefühlter Bestandteil der Kulturhauptstadt Europas muss ich mich vehement gegen den Ausspruch erwehren: "Wo Schweiz draufsteht, sollte nicht Bottrop drin sein." Schon vor der Internationalen Bauausstellung Emscherpark (IBA) waren sich die Bürger einer der grünsten Städte Deutschlands der weichen Standortvorteile bewusst, zum Beispiel Museum Quadrat, Gartenstadt Welheim. Durch Professor Karl Ganser und die unzähligen IBA-Projekte rückten die Stadt und die Region positiv ins Rampenlicht. Das hinterlassene Erbe wird u. a. durch Professor Karl-Heinz Petzinka, den Direktor der Projekte "Stadt der Möglichkeiten", vorbildlich weiterentwickelt. Bei der oben genannten Pauschalierung bitte ich um Nachsicht - im Sinne von "nachsehen". Ein Besuch lohnt sich. Glück auf!

brand eins 01/2009 Münder und Märkte

Bärbel Höckh, Berlin Bitte prüfen Sie die von Ihnen veröffentlichten Zahlen doch auch auf Plausibilität: Wenn aus 10 000 kg Orangen (250 Kisten mit je 40 kg) nur 1000 kg Saft (1 Tonne) gepresst werden, müssten das fast 90 Prozent Schalenanteil sein! Wenn 1 Tonne Konzentrat (entsprechend 6 Tonnen Saft beziehungsweise 6 x 250 = 1500 Kisten Orangen) auf dem Weltmarkt 2700 Dollar einbringen und gleichzeitig die Kleinbauern 3 Dollar pro Kiste (also 3 x 1500 = 4500 Dollar für 1500 Kisten) erhalten, dann wären die großen Konzerne doch ausgesprochene Wohltäter, oder? (Anm. der Redaktion: Die Leserin hat wie einige andere, die besser rechnen konnten als wir, recht. So ist die Rechnung nach Rücksprache mit dem Vertriebsleiter von Citrosuco do Brasil korrekt: Aus 250 Kisten werden 10 Tonnen Frischfrucht gewonnen und daraus 1 Tonne Konzentrat, die im vergangenen Jahr (2008) auf dem Weltmarkt rund 2000 Dollar einbrachte. Für eine Kiste Orangen, 40,8 Kilogramm der Zitrusfrüchte, zahlen die Saftproduzenten umgerechnet rund drei Dollar an die brasilianischen Orangenbauern.)

brand eins 01/2009 Das Zeitalter der Lichter

Stefan Schneider, Düsseldorf Toller Artikel! brand eins wird über die Jahre einfach nicht wie die anderen. Dabei könnte man es sich als etabliertes Medium doch bequem machen und dem Verein selbsternannter und -bespiegelnder Medienintellektueller beitreten. Regelmäßige Auftritte vor großer Öffentlichkeit zur Verkündung der korrekten Weltsicht garantiert. Vom Mittelalter heißt es, dass unsere Vorstellung von dieser Zeit verzerrt ist, da die "mediale Darstellung" und Überlieferung hauptsächlich von Geistlichen gemacht wurde. Mit der entsprechend einseitigen Weltsicht. Haben wir in unserer modernen Zeit eine aufgeklärte Wissens- und Meinungsvielfalt, -qualität (und -gerechtigkeit) erreicht? Aus der Sicht der geistes-/medienwissenschaftlichen Elite (der Leser soll keine Welterklärer neben uns haben) vielleicht. Aus der Sicht solcher wie mir - Naturwissenschaftler, Vince-Ebert-Fans und ähnlich - wohl weniger. Immerhin, als Physiker kann ich mich noch eines gewissen Außenseiterrespektes, der Zuschreibung einer mystischen Aura erfreuen. Wobei allerdings meine Spezialisierung - die theoretische Beschreibung von Finanzmärkten - eher als "unehrlicher Beruf" in den Medien verstanden wird. Und was ist mit meinen Ingenieurskollegen (hing nicht irgendwie unsere Wirtschaftskraft von denen ab)? Ich vermute, einem Mitglied der intellektuellen Elite erscheint der Gedanke grotesk, dass ein Tiefbauingenieur Substanzielles zum öffentlichen Diskurs beitragen könnte.

brand eins 01/2009 Interview mit Götz Werner

Sebastian Rottmair, New York Dass ein Unternehmer im besten Sinne des Wortes so visionär ist, an die guten Seiten der Menschen glaubt und gleichzeitig zum eigenständigen Denken aufruft, finde ich beachtlich. Es zeigt eben, dass es jenseits der Ackermänner durchaus gute Unternehmer gibt, die zum Wohle der Allgemeinheit wirtschaften und dabei Erfolg haben. Ich würde gerne eine globale Perspektive hinzufügen. Letztlich sind die Millennium Development Goals (MDG) ein wichtiger Schritt, anzuerkennen, dass Menschen Grundbedürfnisse haben. Allein der Fakt, dass ein Mensch ein Mensch ist, reicht eben aus, um den Anspruch auf ein menschenwürdiges Leben zu erwerben. Auch die M DGs sind derzeit eine Utopie, und es ist fraglich, ob wir sie umsetzen können. Aber eine Erfahrung machen wir immer wieder bei unserer Arbeit: Es gibt eine große Menge von Menschen, die nicht produktiv zu dieser Welt beitragen können, da menschenunwürdige Umstände wie ein Leben mit Krankheit und ohne medizinische Versorgung sie daran hindern. Und es gibt im Verhältnis sehr wenige Menschen, die "gute" Umstände ausnutzen und nichts zu dieser Welt beitragen. Die Debatte um das Grundeinkommen aus einer reinen Neid-Perspektive zu führen, ist daher zu kurz gedacht.


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